Häusliche Gewalt, Kriminaltouristen und Verkehrssicherheit

  16.02.2017 Aargau, Mettauertal, Herznach, Schwaderloch, Frick, Eiken, Sulz, Oeschgen, Laufenburg, Kaisten, Wölflinswil, Gipf-Oberfrick, Ueken, Gansingen, Zeihen, Mettau, Bözen, Etzgen, Sisseln, Wil, Hornussen, Effingen, Hottwil, Oberes Fricktal, Gemeinden, Densbüren, Oberhofen, Ittenthal, Elfingen, Münchwilen

von Susanne Hörth

Eine bisherige Rekordzahl der negativen Art verzeichnet die Regionalpolizei oberes Fricktal bei den Einsätzen betreffend häuslicher Gewalt. «Wir mussten diesbezüglich im vergangenen Jahr 68 Mal ausrücken», sagte Werner Bertschi, Chef der Polizei oberes Fricktal. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Markus Erni und Daniel Suter, Präsident des Führungsausschusses, hatte er zur Präsentation des Jahresberichts 2016 eingeladen.

Häusliche Gewalt hat verschiedene Gesichter. Das Spektrum reicht von tätlichen Angriffen bis hin zu psychischer Unterdrückung. Die grösste Gewaltbereitschaft würden nach wie vor Männer zeigen, so Bertschi. Ein neueres Phänomen sei aber auch, dass Kinder gegen ihre Eltern gewalttätig werden. Geht es um Gewalt innerhalb der Familie und Beziehungen sei eine niederschwellige Intervention sehr wichtig, betont der Polizeichef. Genauso wichtig für alle Betroffenen sei aber auch die Zusammenarbeit unter den verschiedenen Institutionen.

 

Jugend und Alkohol

Noch viel Präventionsarbeit braucht es beim Verkauf von Alkohol an Jugendliche. Im vergangenen Jahr wurden 26 Verkaufsstellen getestet. «14 davon hielten sich an die Jugendschutzbestimmungen. Bei zwölf konnten die jugendlichen Testkäufer die alkoholischen Getränke problemlos kaufen», sagt Bertschi. Eine ernüchternde Bilanz. Die fehlbaren Betriebe werden durch die Polizei kontaktiert und würden Einsicht zeigen. So beispielsweise auch mit dem Überprüfen der internen Abläufe. Die Regionalpolizei bietet zudem Beratungen an. Wie wichtig die Präventionsarbeit um das Thema Jugend und Alkohol ist, macht Werner Bertschi deutlich mit: «Geht es um Sachbeschädigungen, Littering oder Ruhestörungen ist sehr oft auf Alkohol im Spiel.»

 

Nicht nur im zurückliegenden sondern auch im laufenden Jahr beschäftigen Kriminaltouristen die Polizei. Hier ist auch die aufmerksame Bevölkerung gefordert. Etwa mit dem Beobachten und melden von speziellen Wahrnehmungen in den Quartieren (fremde Autos auf möglicher Erkundungstour). Um Einbrüche in den Häusern und Geschäften zu vermeiden, werde die Polizei «weiterhin viel uniformierte Präsenz zeigen.»

 

Der Verkehrssicherheit widmete die Regionalpolizei oberes Fricktal auch im Jahr 2016 grosse Beachtung. Geschwindigkeitsmessungen werden nicht einfach «willkürlich» durchgeführt, sondern seien oftmals auch auf Bitten aus den 21 Vertragsgemeinden oder deren Bevölkerung zustande. Dabei werden zuerst an verschiedenen Orten mittels eines Verkehrsstatistikgerätes Messungen durchgeführt. Je nach deren Ergebnisse finden dann Geschwindigkeitskontrollen statt. Bei 220 gemachten Kontrollen wurden im Jahr 2016 insgesamt 91522 Fahrzeuge gemessen. Davon fuhren 9095 zu schnell. Der grösste Teil mit 7024 Fahrzeugen war 1 bis 5 Stundenkilometer zu schnell unterwegs. 90 Personen fuhren über 15 Stundenkilometer schneller als erlaubt.

Viel Zeit investierte die Regionalpolizei auch in die Verkehrserziehung an den Kindergärten und Schulen. Die 2016 an der Schule Frick gestartete Aktion «toter Winkel» wird im laufenden Jahr an der Schule Laufenburg wiederholt.

 

Das Jahr 2017 wird für die Regionalpolizei im oberen Fricktal eine Fortsetzung ihrer vielen Aufgaben vom Vorjahr sein: Verkehrssicherheit, Einsatz gegen Kriminaltouristen, uniformierte Präsenz in Quartieren und an Bahnhöfen oder aber auch der eigenen Sicherheit bei den verschiedenen Einsätzen. 2017 wird aber auch der Bezug der Asylunterkunft im ehemaligen Werkhof in Frick ein Schwerpunkt für die Polizei sein. Nach den positiven Erfahrungen mit den Asylsuchenden in der Gops im Laufenburger Spital sieht Werner Bertschi der neuen Unterkunft in Frick zuversichtlich entgegen.

Grosse Freude herrscht bei der Regionalpolizei hinsichtlich Bezug des neuen Polizeigebäudes Ende Jahr.

 

 

 


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