Weniger Lastwagen, weniger Einnahmen aber kaum weniger Stau

  03.04.2016 Aargau, Unteres Fricktal, Wirtschaft, Nordwestschweiz, Laufenburg, Möhlin, Rheinfelden

Insgesamt hat die Zollstelle Rheinfelden mit den Grenzübergängen Rheinfelden-Autobahn, Laufenburg, Stein-Bad Säckingen, Riehen und Riehen-Grenzacherstrasse sowie dem Verzollungszentrum in Möhlin im vergangenen Jahr rund 770 Millionen Franken zu Gunsten der Bundeskasse eingenommen. Dies entspricht im Vergleich zu 2014 mit 820 Millionen Franken einem Rückgang um rund 6 Prozent. Dies teilt die eidgenössische Zollverwaltung mit.

 

Leichter Rückgang beim Lastwagenverkehr

2015 haben über 682 000 Lastwagen, Sattelschlepper und Kleintransporter die erwähnten Grenzübergänge passiert (2014: ca. 700‘000 Fahrzeuge; - 2,5 %) und dabei über 1,8 Mio. Abfertigungsanträge im Handelswarenverkehr eingereicht (Einfuhr, Ausfuhr und Transit).

«Dank modernen und effizienten elektronischen Zollverfahren beliefen sich die effektiven Abfertigungszeiten pro eingereichten Antrag auf rund acht Minuten bei der Einfuhr und rund zwei Minuten beim Transit», heisst es in der Pressemitteilung.

Die von den Mitarbeitenden des Zollamts Rheinfelden-Autobahn festgestellten Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz im Bereich des LKW-Verkehrs haben sich auf hohem Niveau gehalten. So mussten insgesamt in über 600 Fällen wegen mangelnder Ladungssicherung, Überlad, schlechtem Fahrzeugzustand oder Fahruntauglichkeit des LKW-Fahrers (Alkohol, Drogen, Medikamente) Ordnungsbussen oder Anzeigen zuhanden der Staatsanwaltschaft Rheinfelden-Laufenburg ausgesprochen werden. Die Ordnungsbussen beliefen sich auf über 60 000 Franken; die eingezogenen Bussengelder (Kautionen) zu Gunsten des Kantons Aargau machten über 260 000 Franken aus. In einem Fall wurde bei einem LKW-Fahrer aufgrund eines durchgeführten Alkoholtests ein Wert von 2,1 Promille festgestellt.

 

Stauproblematik nur leicht entschärft

Die Stausituation beim Grenzübergang Rheinfelden-Autobahn ist sowohl beim LKW-Verkehr als auch beim Individualverkehr seit Jahren ein Dauerthema. Die vor zehn Jahren eröffnete Gemeinschaftszollanlage Rheinfelden-Autobahn wurde als regionaler Grenzübergang für rund 700 LKWs pro Tag (Nord-Süd und Süd-Nord) konzipiert und gebaut. Die Verkehrsentwicklung der letzten zehn Jahre führte jedoch dazu, dass heute täglich rund 1800 LKWs in Nord-Süd und Süd-Nord-Richtung den Grenzübergang passieren. «Die starke Zunahme des Verkehrs, die eingeschränkten Infrastrukturverhältnisse und die zum Teil mangelnde Disziplin der LKW-Fahrer führen zu täglichen Staus.» Eine lokale Expertengruppe, bestehend aus in- und ausländischen Partnern und Behörden, hat 2015 verschiedene Optimierungsmassnahmen erarbeitet, um die Stausituation zu entschärfen. Die eingeleiteten Massnahmen konnten die Stau- und die Infrastrukturprobleme zwar nicht lösen, eine bescheidene Reduktion der Stauzeiten und dadurch ein etwas flüssigerer Verkehr konnten jedoch erwirkt werden.


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