Der Umzug von «River Nights» wird bedauert

  21.07.2016 Brennpunkt, Rheinfelden, Nordwestschweiz, Musik, Kultur, Unteres Fricktal, Nachtleben

Von Valentin Zumsteg

«Es ist eine Summe von Problemen, die uns zu diesem unangenehmen Schritt bewogen hat», erklärt Steven Mandel von der Konzertfabrik Z7 in Pratteln. In diesem Jahr hätte in Rheinfelden auf dem Dach des Rhein-Parkings zum ersten Mal das Openair-Musikfestival «River Nights» stattfinden sollen. Das Team des Z7 arbeitete dafür mit der Stadt zusammen. An einer gemeinsamen Presseorientierung im April war das Programm mit internationalen Stars vorgestellt worden.

Vergangene Woche mussten die Organisatoren nun aber bekannt geben, dass «River Nights» nicht wie geplant in Rheinfelden durchgeführt werden kann (die NFZ berichtete). Es wird stattdessen vom 5. bis 7. August in Pratteln beim Z7 über die Bühne gehen. «Wir hatten von der Stadt Rheinfelden die Bewilligung für die Durchführung auf dem Dach des Rhein-Parkings erhalten. Vorausgegangen waren Abklärungen betreffend der Statik. Auf der Suche nach einer Bühne, die den Ansprüchen der Künstler gerecht wird, zeigten sich dann aber verschiedene Probleme», schildert Mandel. Unter anderem wurde die Statik nochmals zum Thema. «Schliesslich wollten wir kein Sicherheits-Risiko eingehen und haben mit der Stadt Gespräche über einen alternativen Veranstaltungsstandort geführt.» Dieser wurde tatsächlich gefunden. Die Stadt bot den Schützen-Parkplatz an. «Dieser würde sich zweifelsfrei für ein Openair eignen. Aber auch hier tauchten nochmals verschiedene organisatorische und vor allem logistische Probleme auf, die wir in nur fünf Wochen hätten lösen müssen», so Mandel.

Kommt hinzu, dass sich der Vorverkauf nicht wunschgemäss entwickelt hat, wie der Konzertveranstalter erklärt: «Das Angebot an Musikfestivals ist heute derart gross, dass neue Angebote Zeit brauchen, sich in der Szene einen Namen zu machen.»

Aus all diesen Gründen hat sich das Z7-Team schliesslich dazu entschieden, das Openair in Pratteln durchzuführen. Dabei wird sowohl die Konzertfabrik genutzt als auch eine Aussenbühne aufgestellt. «Am Programm ändert sich nichts. Alle angekündigten Künstler und Bands treten auf», betont Mandel. Marlon Roudette, Garbage, Ronan Keating und Co. sind also in Pratteln statt in Rheinfelden zu erleben.

Damit sind nicht alle glücklich: «Wir haben Verständnis, dass nun einzelne Fans enttäuscht sind und wir bedauern dies sehr. Wer uns kennt, weiss aber, dass die dreitägige Indoor- und Outdoor-Veranstaltung auch in Pratteln zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis werden wird. In dieser Hinsicht werden wir die Fans nicht enttäuschen», verspricht Steven Mandel. Ein Shuttlebus von und nach Rheinfelden soll eingerichtet werden.

Bei der Stadt Rheinfelden zeigt man Verständnis für diesen Schritt: «Wir bedauern den Entscheid sehr, sind aber überzeugt, dass die Veranstalter Chancen und Risiken wohl abgewogen und schliesslich verantwortungsvoll entschieden haben», hält Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage fest. Die Stadt habe sich auf die Konzerte gefreut. «Die Veranstaltung hätte Besucherfrequenz in die Innenstadt gebracht», so Erdin. Dass es in Rheinfelden in diesem Jahr nicht klappt, habe möglicherweise mit der grossen Konkurrenz an Openair-Musikfestivals in der Schweiz zu tun.

«Das Einvernehmen mit den Verantwortlichen der Konzertfabrik Z7 ist sehr gut», bekräftigt Erdin. Die Verlegung des Festivals werde einer allfälligen weiteren Zusammenarbeit keinen Abbruch tun. Ob es im nächsten Jahr ein «River Nights»-Festival in Rheinfelden geben wird, ist derzeit noch offen. Steven Mandel: «Wir haben noch nicht entschieden, was wir machen werden.»


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