Leserbrief: Ist die reiche, solidarische Schweiz ein Märchen?
14.10.2012 Aargau, Meinungen, Unteres Fricktal, Leserbriefe, RheinfeldenBei der letzten IV-Revision gab es bei Verheirateten, trotz Besitzstandsgarantie 684 Franken monatlich weniger; eine weitere Verschlechterung, dies nach anderen Abstrichen. Bereits vor einigen Jahren wurde die Steuererleichterung der IV-Bezüger (ausser im Kanton ZH) gestrichen; d.h. früher mussten diese Benachteiligten 70 Prozent ihres kargen Einkommens versteuern, nun 100 Prozent, dafür wurden die Steuern der (zu) Reichen gesenkt! Weiterer Streich: Für die unter 45-jährigen wurde der Karrierezuschlag gelöscht. (Es wird «vorgeheult» die Sozialversicherungen seien zu teuer, dies obschon die Sozialversicherungen des Bundes einen Überschuss von 17,5 Milliarden Franken aufweisen). Stand 2008. Interessant: Nach der Abstimmung Ende 2007 wurde dies bereits am 1.1.2008 umgesetzt, jedoch die Minder-Abzockerinitiative liegt immer noch auf der langen Bank. Aber die Banken schmeissen über 30 Milliarden unverdiente Boni ihren abzockenden oben sitzenden Wesen nach. Das war der Wert des Wortes «Besitzstandsgarantie» bei «unseren» Politikern.
Weitere Abstriche sind in den verschiedenen Sozialwerken nun wieder programmiert. Die AHV wurde in den letzten Jahren nicht mal der Teuerung angepasst. Parteien die sich für die Schwächsten ein bisschen einsetzen, wollen jedoch in die marode, undemokratische EU. Andere wollen Mitmenschen die sich ein Leben für eine kleine, nimmersatte «Oberschicht» abgerackert haben, aufs Existenzminimum setzen. Realitätsfremde Behörden/Institutionen haben absolut verstaubte Vorstellungen, was heute der Lebensunterhalt kostet. Ein Beispiel: Eine Wohnung für zwei Personen koste maximal 15 000 Franken inklusive Nebenkosten im Jahr; ein schlechter Witz! Also, wem kann man überhaupt noch seine Stimme geben, solange ein grosser Teil der Volks(ver)treter vor allem an die eigenen Vorteile/Tasche denkt und die Versprechen nach den Wahlen vergisst? Pfui Teufel!