«Das Werk Sisseln ist eine Perle»
02.02.2010 Brennpunkt, Münchwilen, Sisseln, Wirtschaft, Nordwestschweiz, Stein, EikenNFZ: Herr Oosterhoff, spürt das DSM-Werk Sisseln die Wirtschaftskrise?
Richard Oosterhoff: Es geht uns momentan sehr gut. Wir spüren die Krise eigentlich gar nicht. Wir haben sehr starke Produkte, die jeder fast täglich braucht. Unsere Vitamine und Ergänzungsstoffe werden in der Lebensmittel- und der Tierfutterindustrie verwendet. Die Leute müssen immer essen. Deswegen läuft es gut. Zudem profitieren wir vom Gesundheitstrend; die Menschen möchten lange und gesund leben. Weiter stellen wir fest, dass grosse Lebensmittelfirmen ihre Ernährungsstoffe immer mehr in Europa und Amerika einkaufen. In China gab es in den letzten Jahren viele Skandale. Das hat sich ausgewirkt.
Wie lange wird man in der Schweiz noch konkurrenzfähig Vitamine herstellen können?
Ich glaube, noch sehr lange. Wir sind ein gutes Beispiel dafür. Das kommt aber nicht von alleine. Es braucht eine klare Strategie. Unsere Strategie lautet: Wir liefern Qualität "made in Switzerland". Wir wollen kein Billiganbieter sein. Dennoch ist es natürlich wichtig, dass wir über grosse Anlagen verfügen und sehr hoch automatisiert sind. So können wir die Herstellungskosten pro Kilogramm Produkt tief halten. Heute sind wir in der Lage, beste Produkte zum besten Preis zu liefern.
Wie hat sich der Absatz Ihrer Produkte entwickelt?
Die Mengen sind in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegen. Trotzdem war 2009 ein spezielles Jahr. Wegen der Finanzkrise waren die Geldströme unter Druck, die Banken hatten kein Geld. Deswegen haben wir unsere Lagerbestände reduziert. Wir haben etwas weniger produziert und mehr aus dem Lager verkauft. Heute sind wir in der Lage, mit weniger Fremdkapital gleichviel zu produzieren. DSM war und ist ein sehr gesund finanziertes Unternehmen.
Wie hat sich die Zahl der Arbeitsplätze entwickelt?
Als DSM 2003 in das Vitamingeschäft von Roche einstieg, zählte das Werk Sisseln rund 1150 Mitarbeiter. Wir mussten ein Restrukturierungsprogramm durchführen und die Zahl der Angestellten stark senken. Das war notwendig, weil der Gewinn von DSM Nutritional Products damals unter Druck geriet. Mittlerweile sind wir aber wieder gewachsen und zählen nun rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Heute steht DSM Nutritional Products auf gesunden Füssen und schreibt schöne Gewinne.
Welche Bedeutung hat der Standort Fricktal für die DSM?
Ich bin als Leiter sehr stolz auf das Werk Sisseln. Das ist eine Perle. Wir haben sehr gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verfügen über ein starkes Portfolio. Deswegen leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des DSM-Konzerns.
Das ganze Interview lesen Sie in der gedruckten Ausgabe der Neuen Fricktaler Zeitung.