Supermarkt für Menschen in Not wird eröffnet

  04.11.2022 Brennpunkt, Rheinfelden, Fricktal, Unteres Fricktal, Eröffnungen

Rund 150 verschiedene Artikel zum Start

Am kommenden Montag öffnet der Lebensmittelmarkt für armutsbetroffene Menschen im ehemaligen Hotel Drei Könige in Rheinfelden seine Türen. Betrieben wird er von Freiwilligen.

Valentin Zumsteg

Die Regale sind montiert, die ersten Produkte bereits einsortiert: Am kommenden Montag geht es los mit dem besonderen Lebensmittelmarkt im Begegnungszentrum Drei Könige in Rheinfelden. Dort können Menschen einkaufen, die mit einem sehr knappen Budget über die Runden kommen müssen; dazu braucht es eine Bestätigung durch die Sozialhilfe. «Wir helfen bei der Beantragung der nötigen Karte», sagt Marek Rabe, Präsident des Vereins «Zusammen für alle in Rheinfelden». Dieser Verein ist der Träger des Lebensmittelmarktes, der auch von der römisch-katholischen Pfarrei und der Genossenschaft Caritas-Markt unterstützt wird.

«10 bis 50 Prozent günstiger»
Aktuell leben 224 Ukrainerinnen und Ukrainer in der kantonalen Unterkunft für Schutzsuchende im Rheinfelder Dianapark, dadurch ist der Bedarf derzeit besonders gross. «Dieses Angebot richtet sich aber an alle Menschen in Not, sowohl Geflüchtete als auch Einheimische», betont Markus Schröder, Geschäftsführer des städtischen Projekts «engagement-lokal» und Initiant des Begegnungszentrums im ehemaligen Hotel Drei Könige. Betrieben wird der Laden von Freiwilligen, die alle ehrenamtlich arbeiten, auch zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine helfen mit.

Zu kaufen gibt es Grundnahrungsmittel, Gemüse und Früchte sowie weitere Artikel des täglichen Bedarfs. Zu Beginn sollen es rund 150 verschiedene Artikel sein, später zirka 250. «Wir können die Produkte rund 10 bis 50 Prozent günstiger verkaufen als im normalen Handel», schildert Marek Rabe. Die Waren stammen aus Überproduktion oder von Retouren, geliefert werden sie grösstenteils von der Genossenschaft Caritas-Markt, die sie wiederum von Grossverteilern und Produzenten beziehen kann. «Wir möchten gerne auch mit lokalen Produzenten zusammenarbeiten», sagt Markus Schröder. Geöffnet ist der Laden in der Anfangsphase am Montag, Mittwoch und Freitag, jeweils morgens.

Teuerung deutlich spürbar
«Das Bedürfnis nach einem solchen Laden ist sehr gross. Die Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Das bekommen vor allem armutsbetroffene Menschen stark zu spüren», sagt Linda Gaeta, Leiterin der diakonischen Stelle bei der römischkatholischen Kirchgemeinde Rheinfelden-Magden-Olsberg. Sie sieht bei ihrer Arbeit immer wieder versteckte Armut. «Auch Leute mit einer kleinen AHV können hier einkaufen», betont Gaeta. Ein solches Angebot habe bislang in der Region gefehlt.

Im Begegnungszentrum Drei Könige gibt es heute unter anderem bereits eine Fundgrube für Gratis-Kleider, zudem werden dort Deutschkurse angeboten und regelmässig Jobbörsen durchgeführt. Mit dem neuen Lebensmittelmarkt wird dieses Angebot nun deutlich erweitert.


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