Zuständig für Schwertlilien und das Seelenheil
10.08.2016 Brennpunkt, Unteres Fricktal, Tradition, RheinfeldenVon Boris Burkhardt
Nein, es gibt keine Vampire im Fricktal. Aber Rolf Eichenberger ist auch als lebendiger Mensch sehr gerne auf Friedhöfen unterwegs, und das in erster Linie im Tageslicht. Auch wenn er als Beauftragter der Stadt Rheinfelden nicht die Verpflichtung dazu hätte, sei deren Waldfriedhof ein Ort, wo er sich gerne aufhält: «Es ist für mich eine Berufung, dass ich hier als Gärtner arbeiten darf.» Besonders gerne kümmert er sich um seine Lieblingsblume, die Iris oder Schwertlilie. Von dieser Gattung hat er 200 Sorten im eigenen Garten in Möhlin.
Dabei wollte Eichenberger nicht aktiv Friedhofsgärtner werden. Nach der Lehre als Topfpflanzengärtner war er zunächst 14 Jahre in einem Schnittblumenbetrieb tätig und wechselte dann vor 23 Jahren als Friedhofsgärtner zur Stadt. Lange Zeit war er mit seinem neunköpfigen Team für den ganzen Bezirk zuständig und übernahm auch Transport und Einsargung der Verstorbenen, bevor diese Aufgabe 2014 an private Bestattungsunternehmen abgegeben wurde.
Heute ist er nun ausschliesslich für den Friedhof zuständig mit gelegentlicher Unterstützung der Gärtnergruppe des Werkhofs. 1000 Gräber hat der Waldfriedhof Rheinfelden: Urnengräber, Urnennischen, Erdgräber und Familiengräber. Eichenberger kümmert sich in verschiedenem Masse um ein Drittel der Gräber, für deren Pflege die Stadt einen Auftrag bekommen hat. Manchmal muss er aber zum Beispiel nur giessen, weil die Angehörigen weiter weg wohnen.