Grosser Bahnhof neben den Geleisen

  28.01.2016 Aargau, Unteres Fricktal, Brennpunkt, Nordwestschweiz, Möhlin, Polizeimeldungen

Von Ronny Wittenwiler

Spektakuläre Szenen am Dienstagabend nach 19 Uhr in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Und als nach dem Blaulicht und den überall hörbaren Sirenen an diesem frühen Abend auch noch drei Rettungshelikopter auf dem Feld beim Knoten Breitistrasse/Lindenstrasse zur Landung ansetzten, unterstützt vom Flutlicht der Feuerwehrfahrzeuge – spätestens da machte sich teilweise Beunruhigung in der Bevölkerung bemerkbar. Auf den sozialen Medien schossen Spekulationen rasch ins Kraut, die Rede war unter anderem von einer Gasexplosion, dabei, glücklicherweise, war alles viel weniger schlimm, als die gesamte Szenerie vermuten beziehungsweise befürchten liess.

 

Höchste Alarmstufe ausgelöst

«Ein ganz normaler Einsatz wäre es eigentlich gewesen», sagt Möhlins Feuerwehrkommandant Jürg Wirthlin zur NFZ. Im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Hinteren Dammstrasse brach bei einem Kühlschrank Feuer aus. Um 18.35 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. «Wir waren ganz normal vor Ort und hatten die Situation rasch im Griff», sagt Wirthlin. Die meisten der Bewohner begaben sich rechtzeitig ins Freie, im Treppenhaus entwickelte sich starker Rauch, insgesamt drei Personen inklusive eine Katze evakuierte die Feuerwehr mit der Autodrehleiter. Da bei einigen der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung bestanden hatte, wurde wie üblich die Ambulanz aufgeboten. Und hier offenbar nahm das Ereignis eine spektakuläre Wende. Der Einsatzleiter Sanität löste darauf höchste Alarmstufe aus, die damit aufgebotene Rega flog mit je einem Helikopter aus Basel, Bern und Zürich nach Möhlin, ein vierter Helikopter, von St. Gallen her unterwegs, zog über Möhlin und Wallbach seine Kreise, bis schliesslich Entwarnung kam. Zivilschutz, Care-Teams, total fünfzehn Ambulanzen, auch aus Weil am Rhein und Lörrach waren ebenso vor Ort, die Polizei, Einsatzkräfte der Feuerwehr Rheinfelden, Kaiseraugst, Baden und Aarau. Zusammen mit den 86 Frauen und Männern der Feuerwehr Möhlin dürften irgendwann gegen zweihundert Einsatzkräfte auf dem Platz gestanden sein, schätzt der Kommandant der Feuerwehr Möhlin. «Nein, so etwas habe ich noch nie erlebt», sagt Wirthlin, der sich über diese Vorgänge über den normalen Feuerwehreinsatz hinaus äusserst überrascht zeigt. Wie und warum es zu diesem grossen und kostspieligen Bahnhof unweit der Geleise in Möhlin genau gekommen ist, wird sich noch zeigen müssen.


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