Wenn das Bächlein ausufert

  10.09.2015 Brennpunkt, Zeiningen, Möhlin, Wegenstetten, Hellikon, Zuzgen, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Wenn es tagelang regnet und die Wassermassen grösser werden, soll die Sicherheit deswegen nicht bachab gehen: «Das regionale Hochwasserschutzprojekt Möhlintal schützt die Bevölkerung und das Siedlungsgebiet der Gemeinden Wegenstetten, Hellikon, Zuzgen, Zeiningen und Möhlin entlang des Möhlinbachs vor Hochwasser.» So lautet das von Kanton und Abwasserverband Region Möhlin formulierte Ziel.

 

Bis vier Meter hoher Damm

Jetzt haben die Bauarbeiten für das Herzstück des Projekts Hochwasserschutz im Möhlintal begonnen: die beiden Hochwasserrückhaltebecken, das eine zwischen Hellikon und Zuzgen, das andere ausgangs Zeiningen Richtung Möhlin. Noch ist kaum absehbar, was an den beiden Standorten am rechten Ufer das Möhlinbachs zu stehen kommen wird. Für das Rückhaltebecken Zeiningen wird ein 240 Meter langer Damm mit einer Maximalhöhe von vier Metern erstellt. Gestaut werden 155 000 Kubikmeter Wasser. Für das Rückhaltebecken Hellikon-Zuzgen wird ein 90 Meter langer Damm mit einer Maximalhöhe von 3,5 Metern erstellt. Gestaut werden 42 000 Kubikmeter Wasser. Die Dammböschungen beider Bauwerke sollen später begrünt werden. Gestern Mittwoch informierten Projektverantwortliche vor Ort über das Bauvorhaben. Diese Becken sollen künftig anfallende, grosse Wassermengen zurückhalten, diese aufstauen und das Wasser dann dosiert in das natürliche Bachgerinne ableiten, ohne dass Überschwemmungen im Baugebiet entstehen. Beim Bau beider Becken spielt eine langfristige Sicht eine grosse Rolle: Selbst bei einem sogenannten Jahrhundert-Hochwasser soll man damit künftig gewappnet sein.

 

Bund, Kanton und Gemeinden beteiligt

Neben den beiden Grossbaustellen beinhaltet der Hochwasserschutz im Möhlintal kleinere Massnahmen, etwa den Ersatz oder das Anheben von Brücken und Fussstegen, das Verbreitern des Bachgerinnes sowie punktuelles Erhöhen einzelner Uferabschnitte in den Dörfern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 11,5 Millionen Franken, Bund und Kanton übernehmen den grössten Teil. 3,8 Millionen fallen auf die involvierten Gemeinden. Dabei kommt ein Kostenverteiler zum Tragen, dieser richtet sich danach, in welcher Gemeinde wie viele beziehungsweise welche Massnahmen nötig sind. Oben im Tal sind es eher weniger, ganz unten in Möhlin sind es am meisten Massnahmen. Die Kosten für die beiden Hochwasserrückhaltebecken belaufen sich auf 5,7 Millionen Franken. Laut Abwasserverband Region Möhlin ist mit einer Bauzeit von 16 Monaten zu rechnen. 2017 sollen sämtliche Arbeiten für den regionalen Hochwasserschutz abgeschlossen sein.

 


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