Leserbrief: Ja zu einheitlicher Stipendienregelung statt Sozialhilfe

  04.06.2015 Abstimmungen, Möhlin, Politik, Unteres Fricktal, Meinungen

Wer in jungen Jahren keine Berufsausbildung abschliesst, trägt ein erhöhtes Armutsrisiko. Gerate bei jungen Erwachsenen und deren Familien besteht das Risiko, wegen Ausbildungskosten in eine finanzielle Notlage zu geraten. Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung der Sozialhilfe. Es herrscht aktuell ein Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften. Immer öfters müssen Arbeits- und Führungskräfte aus dem Ausland rekrutiert werden. Gut ausgebildete Bürgerinnen und Bürgern sind ein wichtiger Rohstoff für unser Land! Heute regeln die Kantone die Stipendienvergabe uneinheitlich. Dies ist nicht zeitgemäss. Die aktuelle Praxis ist sehr bürokratisch und nicht bedarfsgerecht. Die Kosten sind für alle Studierenden gleich hoch, Stipendienbeiträge unterscheiden sich jedoch von Kanton zu Kanton erheblich. Das führt dazu, dass der Zugang zu Bildung für Personen aus wirtschaftlich schlechter gestellten Familien unfair ausgestaltet ist. Wer auf Stipendien angewiesen ist, um eine Ausbildung zu absolvieren, erhält z.B. im Kanton Waadt viel eher ein Stipendium als im Kanton Glarus. Das Stipendium im Kanton Waadt ist zudem auch noch höher. Die Unterschiede kommen nicht von ungefähr. Sie entstehen, weil es keine für die Kantone verbindlichen und klaren Regeln zur Stipendienberechnung gibt. Selbst das Stipendienkonkordat enthält lediglich einige Grundregeln, die einen grossen Auslegungsspielraum bietet. Damit hat trotz gutem Willen, das System zu harmonisieren, jeder Kanton weiterhin sein eigenes System. Wir brauchen einheitliche Regeln und ein faires System für alle in der Schweiz, deshalb sagen wir am 14. Juni 2015 JA zu der Stipendieninitiative und weniger Bürokratie.


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