Fachhochschulangebot und Trägerschaft werden geprüft
Wie sollen sich die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) und die Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales (HFGS) in den kommenden 25 Jahren entwickeln?
Die beiden kantonalen Gesundheits- und ...
Fachhochschulangebot und Trägerschaft werden geprüft
Wie sollen sich die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) und die Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales (HFGS) in den kommenden 25 Jahren entwickeln?
Die beiden kantonalen Gesundheits- und Sozialschulen, die BFGS mit Hauptstandort in Brugg und Aussenstandort in Rheinfelden sowie die HFGS in Suhr/ Aarau, stehen vor grossen Herausforderungen. Nach Jahren starken Wachstums stossen beide Schulen an die Grenzen ihrer räumlichen Infrastruktur. Für die langfristigen Infrastrukturlösungen sind voraussichtlich Investitionen in der Grössenordnung von zirka 300 Millionen Franken notwendig. Der Regierungsrat hat aufgrund der grossen Tragweite der anstehenden Entscheidungen eine freiwillige Anhörung durchgeführt und nach deren Auswertung einen Planungsbericht erstellt. Die grosse Mehrzahl der 50 Anhörungsteilnehmenden stimmte den vorgeschlagenen strategischen Leitsätzen weitgehend zu. Vereinzelt wurden Bedenken geäussert zur getrennten Entwicklung der beiden Schulen sowie zur Verteilung der BFGS auf zwei Standorte. Zudem wurde auf das fehlende Fachhochschulangebot hingewiesen und der Wunsch angebracht, eine nichtkantonale Trägerschaft der Schulen zu prüfen. Aufgrund der zustimmenden Anhörungsantworten hält der Regierungsrat an den vorgeschlagenen Leitsätzen im Grundsatz fest. Er ergänzt jedoch je einen Leitsatz zur Prüfung eines Angebots auf Fachhochschulstufe (Pflege und Physiotherapie) sowie zur möglichen Übertragung der Trägerschaft der Schulen auf die Leistungserbringer. Insgesamt unterbreitet der Regierungsrat dem Grossen Rat neun strategische Leitsätze zur Genehmigung.
Der Grosse Rat kann nun die strategische Ausrichtung für die Entwicklung der kantonalen Gesundheits- und Sozialschulen vorgeben sowie den Grundstein für eine langfristige Infrastrukturlösung für BFGS und HFGS legen. Mit der Bereitstellung eines attraktiven und genügend grossen Raumangebots für die Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen wird dem Fachkräftemangel in diesen Bereichen entgegengewirkt.
Neue Standorte könnten voraussichtlich ab 2035 in Betrieb genommen werden. Aufgrund des hohen Nachwuchsbedarfs und den zusätzlichen Anstrengungen zur Umsetzung der Ausbildungsoffensive im Pflegebereich ab Sommer 2024 wird bereits kurz- bis mittelfristig mit einem anhaltenden Wachstum der Anzahl Lernenden und Studierenden von BFGS und HFGS gerechnet. Zur Deckung des zusätzlichen Raumbedarfs bis 2035 werden in den kommenden Jahren zusätzliche Schulräumlichkeiten benötigt.
Im Fricktal willkommen
Bereits letzte Woche hat die Stadt Rheinfelden zu den Plänen der Aargauer Regierung, für die Zukunft zwei Standorte für die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales vorzusehen, in der NFZ Stellung genommen: «Die Stadt Rheinfelden begrüsst diese Stossrichtung und hat sich im Rahmen der Anhörung bereits mit dem Engerfeld für einen allfälligen zweiten Standort der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales beworben.
Landreserven vorhanden
Im Engerfeld verfügt die Stadt über Kapazitäten und ausreichend Landreserven für die Entwicklung des Berufsschul-Standortes», hält Stadtschreiber Roger Erdin fest. Das Fricktal hat in den vergangenen Jahren als Berufsschul-Standort deutlich an Bedeutung eingebüsst. Umso wichtiger ist deshalb der mögliche Ausbau des Standorts der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales. Die Fricktaler Kantonspolitiker sehen das offenbar auch so und haben eine Interessengemeinschaft lanciert mit dem Ziel, einen zukünftigen Aus- und Weiterbildungsstandort für das Gesundheitswesen im Fricktal, am Standort in Rheinfelden, zu positionieren. (nfz)