Am 31. August haben auf der Klewenalp 1006 Alphorn-Bläserinnen und -Bläser gemeinsam gespielt und einen neuen Weltrekord aufgestellt. Zwei junge Musikanten aus dem Fricktal, Loïc Schneider (16) und Laurin Buchmüller (14), waren auch dabei.

Janine Tschopp

Um den alten Weltrekord zu schlagen, wären mindestens 555 Alphorn-Bläserinnen und -Bläser nötig gewesen. Schliesslich versammelten sich am 31. August aber 1006 Musikantinnen und Musikanten auf der Klewenalp. Sie spielten verschiedene Stücke, die Noten konnten sie zuvor vom Internet herunterladen, und knackten so den Weltrekord des grössten Alphorn-Ensembles.

Neben weiteren Fricktalerinnen und Fricktalern waren auch zwei junge Musikanten aus Möhlin, respektive Zeiningen beim gelungenen Weltrekord-Versuch dabei. Obwohl die beiden zu den Jüngsten gehörten, war für sie von Anfang an klar, dass sie dort dabei sein wollten. «Es war eindrücklich», sagt der Zeininger Laurin Buchmüller (14). Loïc Schneider (16) aus Möhlin schildert: «Ich musste nicht lange überlegen, bei diesem Weltrekord-Versuch mitzumachen.»

Vom Alphorn fasziniert
Schon bei der ersten Instrumentenvorstellung in der Primarschule war Laurin Buchmüller vom Alphorn fasziniert. Auf Empfehlung von Musik-Lehrpersonen entschied er sich dann zuerst für das Waldhorn. Ende Primarschule begann er, zusätzlich Alphorn zu spielen. Zuerst mit einem ausgeliehenen Instrument, bis ihm ein eigenes geschenkt wurde.

Loïc Schneider war erst dreijährig, als er ein eigenes Alphorn haben wollte. Schon damals faszinierte ihn die Verbindung zu den Bergen. Auch er begann aber Anfang Primarschule zuerst mit dem Waldhorn und absolvierte in der zweiten Klasse seinen ersten Alphornkurs. Auf die Erstkommunion bekam er ein eigenes Alphorn.

Schon seit einiger Zeit besuchen Loïc Schneider und Laurin Buchmüller sowohl Alphorn- als auch Waldhornstunden an der Musikschule Unteres Fricktal und spielen dort in verschiedenen Bands mit.

Gefragte Musikanten
Die beiden jungen Musikanten spielen, hauptsächlich mit dem Waldhorn, in mehreren regionalen Ensembles und werden regelmässig für Auftritte mit dem Alphorn angefragt. Phasenweise spielen sie gleichzeitig bei sechs unterschiedlichen Formationen.

Loïc besucht das Gymnasium in Muttenz und Laurin die Bezirksschule in Möhlin. Wird das viele Musizieren manchmal nicht zu viel neben der Schule? Loïc findet gar nicht: «Es macht Spass und tut gut. Wenn ich einmal nicht so gut gelaunt bin, geht es nach der Probe viel besser.» Auch das Zusammensein mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen, ob bei Konzerten, in Proben oder in Musiklagern, sei immer sehr lustig. Auch Laurin findet, dass musizieren in der Freizeit viel Spass macht. Was gefällt ihm am meisten? «Ich finde Konzerte und Wettbewerbe toll, und die Stimmung an den Musikfesten gefällt mir sehr gut.»

Vielseitig aktiv
Alphorn und Waldhorn sind noch nicht alle Hobbys der beiden jungen Herren. So ist Laurin beim Wasserfahrverein Ryburg-Möhlin aktiv und trainiert zweimal pro Woche. Loïc ist Pfadileiter und trommelt bei der Fasnachtzunft Ryburg.

Wie sieht die berufliche Zukunft der beiden jungen Herren aus? Im Sommer 2025 beginnt Laurin Buchmüller eine Lehre als Metallbaukonstrukteur EFZ. Loïc Schneider möchte nach der Matur «etwas in Richtung Technik und Informatik» machen. Musikalisch haben beide das gleiche Ziel. «Wir möchten mit dem Waldhorn zur Schweizer Militärmusik.»

Nach dem Gespräch spielen die beiden Musikanten exklusiv für die NFZ ein kurzes zweistimmiges Privatkonzert. Die beiden sind routiniert und man merkt gut: Es ist nicht ihr erster Auftritt. Und es wird ganz sicher auch nicht ihr letzter sein.