Die Posaune? «A Kind of Magic»!
01.03.2023 Kommende Events, Musik, Rheinfelden, PersönlichPhilipp Ernst ist von seinem Instrument verzaubert
Wie der Titel «A Kind of Magic» bereits verrät, ist bei den kommenden Konzerten der Stadtmusik Rheinfelden allerlei Zauberhaftes vorgesehen. Als besonderen Gast hat der Verein den Schweizer Zauberkünstler Lorenz Schär als Moderator ...
Philipp Ernst ist von seinem Instrument verzaubert
Wie der Titel «A Kind of Magic» bereits verrät, ist bei den kommenden Konzerten der Stadtmusik Rheinfelden allerlei Zauberhaftes vorgesehen. Als besonderen Gast hat der Verein den Schweizer Zauberkünstler Lorenz Schär als Moderator gewinnen können. Der Posaunist Philipp Ernst wirkt als neues Vereinsmitglied auch im Hintergrund bei den Vorbereitungen mit.
Birgit Schlegel
Bei der «Grande messe des morts» von Hector Berlioz habe es ihn gepackt, erinnert sich Philipp Ernst. Der Vater habe an einem Karfreitag im Fernsehen eine Konzertübertragung dieser Totenmesse angeschaut, dieses gewaltigen Werkes, in welchem zum bereits grossen Sinfonieorchester noch unzählige Blechbläser in vier Fernorchestern zum Einsatz kommen. Auf hohen Balkonen in der Konzertkirche platziert, haben sie beim «Tuba mirum» endlich zu spielen begonnen. Von diesen glänzenden Posaunen und ihrem «wunderlichen Klang» – so der lateinische Requiemstext im Deutschen – derart angetan, hat sich beim 10-jährigen Buben ein sehnlichster Wunsch formiert: «Ich möchte auch einmal von so einem Balkon herunterspielen!» Wie zu damaliger Zeit üblich, hat sich Philipp jedoch zuerst während zweier Jahre mit der Blockflöte vertrösten müssen. Doch dann geht’s schnell: Posaunenunterricht bei der Jugendmusik Ostermundigen, dem damaligen Wohnort der Familie Ernst, Militärmusiker in Herisau, Mitglied im Sinfonischen Blasorchester Bern.
Vom Zuzüger zum Mitglied
Seit 2008 lebt der 48-jährige Biochemiker mit seiner Familie in Rheinfelden. Die Faszination für sein Instrument ist bis heute ungebrochen. In unzähligen Ensembles und zahlreichen Projekten der Region hat er bisher mitgewirkt, war Zuzüger in diversen Blasmusikformationen und hat dabei sämtliche Stilrichtungen gepflegt, sei es im Uniorchester oder in der Stadtmusik Basel und deren Big Band. Auch seine drei Kinder sind begeisterte Musikschüler und bereits in diversen Ensembles zu hören.
Nach langjährigem Mitwirken als Zuzüger ist Philipp Ernst seit Anfang Jahr nun ein festes Mitglied der Stadtmusik Rheinfelden. Die Selbständigkeit seiner Kinder und seine berufliche Situation lassen ein aktiveres Musizieren mit wöchentlichem Probenbesuch wieder zu, so der Posaunist. «Und ich möchte kein Rosinenpicker sein!» Denn ein gutes Vereinsleben und eine Zugehörigkeit kann nur erreicht werden, wenn sich jeder Einzelne dafür einsetzt. Dazu gehört auch das Mitwirken bei Anlässen, die zum Pf lichtprogramm gehören. Auch ist die hohe Qualität der Stadtmusik und die daraus resultierende anspruchsvolle Blasorchesterliteratur ausschlaggebend für seine Mitgliedschaft. «Ich habe Dani Haus bereits in früheren Projekten als Dirigent erlebt. Seine hochstehende musikalische Arbeit entspricht mir sehr. Die Musik steht bei mir – neben dem gesellschaftlichen Vereinsaspekt – immer an erster Stelle. Da muss die Qualität einfach stimmen, denn ich möchte nicht nur rumhupen.»
Die Stadtmusik sei ein «glatter» Haufen, fügt er schmunzelnd an. Eine hohe Gesamtqualität setzt jedoch auch eine gute individuelle Vorbereitung voraus. Mindestens dreissig Minuten tägliches Üben pflegt Philipp Ernst nach Möglichkeit, um fit zu bleiben. In Zeiten des Homeoffice kann dies auch mal in der Mittagspause stattfinden, oder dann erst spät am Abend. «Das tägliche Üben tut mir einfach gut!»
Neben der Stadtmusikliteratur stehen am liebsten die Posaunenkonzerte der Romantik auf dem Notenpult bereit, welche Philipp für sich durcharbeitet. Sowieso berührt ihn, der sich als grosser Fan von Johann Sebastian Bach bezeichnet, die Sparte der klassischen Musik am meisten. Zur Abwechslung wird aber auch gerne mal etwas Jazziges gespielt. Und selbstverständlich ist bei ihm als Berner das Hören von Patent Ochsner und Züri West immer angesagt.
Musikalische Zauberei
Zahlreiche Ämtli sind in der Stadtmusik Rheinfelden durch ihre Mitglieder besetzt. Philipp gehört mit zwei weiteren Musikanten und dem Dirigenten der Musikkommission an, welche in erster Linie für die Programmwahl zuständig ist. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt, noch mitten in der Probephase für die Konzerte im April, befindet die MuKo über das Adventskonzert im kommenden Dezember. Aus einer ersten Zusammenstellung von ca. 25 Werken wird in den nächsten Wochen das neue Konzertprogramm festgelegt. Die Stücke werden nach verschiedenen Kriterien detailliert beschrieben, wie zum Beispiel nach Dauer, Schwierigkeitsgrad, Stilrichtung oder Besetzung, um daraus die definitive Wahl zu treffen. Ein thematischer Bezug führt jeweils als roter Faden durch den Konzertablauf.
Die Anschaffung des Notenmaterials kann viel kosten, vor allem, wenn es sich um neuere Werke handelt. «Oft sind es Familienangehörige der Mitglieder, die uns die Noten schenken. Auch für die beiden kommenden Konzerte konnte sämtliches Notenmaterial auf diese Weise finanziert werden. Das ist natürlich grandios!», erläutert MuKo-Mitglied Philipp Ernst.
Für die Jahreskonzerte am 1. und 2. April im Bahnhofsaal hat sich die Musikkommission etwas ganz Besonderes ausgedacht. Mit dem Schweizer Zauberer Lorenz Schär konnte eine international tätige Persönlichkeit verpflichtet werden, welche auf unterhaltsame Weise mit diversen Showeinlagen die Konzerte moderieren wird. Wie das Konzertthema bereits verrät, wird das Publikum sicher auch aus musikalischer Sicht magische Momente erleben dürfen. Es darf auf dieses aussergewöhnliche Aufeinandertreffen gespannt sein!
Nächste Konzerte der Stadtmusik Rheinfelden:
«A Kind of Magic» mit Zauberer Lorenz Schär,
Samstag, 1. April 2023, 20 Uhr, Bahnhofsaal Rheinfelden
Sonntag, 2. April 2023, 15 Uhr, Bahnhofsaal Rheinfelden
Tickets unter www.stadtmusikrheinfelden.ch oder im Stadtbüro Rheinfelden