Mit kälterer Jahreszeit steigen die Herausforderungen
07.10.2022 Fricktal, Gesundheit, RheinfeldenFachkräftemangel und Stromengpass beschäftigen auch das GZF
Ukraine-Krieg und aktuell der Stromengpass haben den Beachtungswert von Covid 19 etwas in den Hintergrund rücken lassen. Das spürt man auch beim Gesundheitszentrum Fricktal, wo zurzeit nur wenige Corona-Patienten stationär betreut werden. Zunehmende Sorgen bereitet den GZF-Verantwortlichen der Mangel an Fachkräften.
Susanne Hörth
Wenn sich zurzeit auch wieder deutlich mehr Leute mit Corona anstecken, so hat die Krankheit längst nicht mehr die gleich hohe Beachtung wie noch zu Jahresbeginn. Mit dem Aufheben aller Massnahmen und deutlich weniger schlimmen Verläufen rückte die Aufmerksamkeit um die Pandemie in den Hintergrund. Dieser Eindruck wird auf Nachfrage auch vom Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) bestätigt. Sie sei am GZF und im Spitalalltag weniger präsent als zuletzt im vergangenen Winter, betont Jennifer Küng von der GZF-Kommunikation. Die Leistungen der Spitäler würden der Bevölkerung in vollem Umfang wieder zur Verfügung stehen. «Dies bedeutet aber nicht, dass Corona bei uns gar kein Thema mehr ist.» Mitarbeitende, die bei ihrer Arbeit mit Patientinnen und Patienten oder Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt kommen, würden nach wie vor eine Maske tragen. «Das empfehlen wir zum Schutz unserer Patientinnen und Patienten sowie der Bewohnerinnen und Bewohnern des Pf legeheims auch den Besuchenden.» Aktuell würden zwar Patienten, die an Covid erkrankt sein, stationär im Spital betreut. «Jedoch nur vereinzelt.»
Ein möglicher Anstieg an Corona-Patienten in der kälteren Jahreszeit ist laut Jennifer Küng aktuell schwer abzuschätzen. «Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass insbesondere in der kälteren Jahreszeit die Zahl steigt. Wir sind vorbereitet und können auf eine sich verändernde Situation rasch reagieren.» Da würden auch die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre eine Rolle spielen. «Unsere Teams kennen die Abläufe und wir können das Leistungsangebot des GZF zeitnah anpassen, wenn dies die Entwicklung erfordert.» In Rheinfelden wird schon länger geimpft. Dass dies ab 10. Oktober auch am GZF-Standort Laufenburg wieder möglich sein wird, begrüsse man sehr. «Wir schätzen es, der Fricktaler Bevölkerung an zwei Standorten in Wohnortsnähe eine Impfmöglichkeit bieten zu können.» Koordiniert werden diese Impfangebote vom Gesundheitsdepartement des Kantons Aargau.
Aktuell am GZF
«Die Spitalbetten am GZF sind gut ausgelastet und wir sind mit unserer momentanen Belegung zufrieden. Die Entwicklung im laufenden Jahr entspricht der Erwartung», geht Jennifer Küng auf die aktuelle Situation ein. Weniger entspannt sieht es aber bei den Pf legefachkräften aus. In den letzten Jahren sei am GZF viel in die Aus- und Weiterbildung von Spezialisten, wie zum Beispiel im OP, investiert worden, was lange zu einer stabilen Personalsituation geführt habe. «Doch auch wir sind mittlerweile vom Fachkräftemangel betroffen und brauchen deutlich länger, um offene Stellen zu besetzen. Die zu besetzenden Stellen werden im Moment von gut qualifizierten temporären Arbeitskräften überbrückt. So ist die optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten stets gesichert und der Betrieb kann aufrechterhalten werden.»
Auch der Stromengpass beschäftigt am GZF. Die Kommunikationsfachfrau meint aber dazu: « «Wir sind zuversichtlich, mit den nötigen Vorkehrungen unseren Betrieb aufrechterhalten zu können. Wir beobachten aber laufend die Situation und sprechen uns regelmässig mit unseren Partnern der Energieversorgung ab.»