Die Anti-Atom-Tour rollt durch das Fricktal

  12.07.2022 Brennpunkt, Kaiseraugst, Rheinfelden

In diesem Jahr gehen in Deutschland die letzten Atomkraftwerke vom Netz. Die Anti-Atomkraft-Bewegung feiert dies mit einer Velotour, die auch durch die Schweiz und das Fricktal führt.

Valentin Zumsteg

«Dem Ausstieg entgegen – die Zukunft ist erneuerbar», unter diesem Motto ist am vergangenen Samstag die Anti-Atom-Velotour in Deutschland gestartet. Damit soll gefeiert werden, dass Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke abschaltet. «Das Motto hat auch für die Schweiz Gültigkeit, bei uns dauert es einfach ein bisschen länger», erklärt Peter Scholer. Der ehemalige Vizeammann von Rheinfelden und Kämpfer gegen das einstmals geplante Atomkraftwerk Kaiseraugst ist Mitorganisator der Schweizer Schlaufe dieser deutschen Tour. Für Scholer und seine Mitstreiter ist klar: «Die Gefahr, die von unseren uralt AKWs ausgeht, ist brisant wie lange nicht mehr und die Atommüllproblematik in keiner Weise gelöst.» In der Schweiz werden zwischen dem 28. August und 1. September verschiedene Stationen angefahren, unter anderem das AKW Mühleberg. «Hier hat der Anfang des Ausstiegs begonnen, ist dann aber ins grosse Stocken geraten», sagt Scholer. Weitere Zwischenstopps sollen in Beznau und Leibstadt respektive Dogern (D) erfolgen. In Brugg ist eine Mahnwache der Gruppe KAIB (Kein Atommüll im Bözberg) beim Sitz des Eidgenössischen§ Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI geplant. Am 31. August kommt die Tour dann über Deutschland ins Fricktal, die Grenze wird beim Wasserkraftwerk Rheinfelden überquert. Im Zähringerstädtchen gibt es voraussichtlich einen kleinen Empfang. «Hier wurde vor gut 50 Jahren der Verein ‹Nie wieder Atomkraft› gegründet», schildert Vorstandsmitglied Scholer. Anschliessend geht es nach Kaiseraugst, wo verschiedene Rednerinnen und Redner wie Florianne Koechlin, Peter Scholer und Ruedi Epple auftreten werden. Die Tour führt weiter nach Basel und schliesslich nach Fessenheim (F).

Für Scholer ist klar, dass die Atomkraft ein Auslaufmodell ist – ungeachtet der aktuellen Situation mit dem Ukraine-Krieg und der damit zusammenhängenden möglichen Energieknappheit. Dies nicht nur wegen des Risikos, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. «Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Das ist technisch kein Problem, man muss es nur wollen.» Vor allem bei der Photovoltaik sieht er ein riesiges Potential, das bislang in der Schweiz kaum genutzt werde. «Es hat Sonne genug», so Scholer. Er hofft, dass sich viele Leute an der Velotour beteiligen.

Mehr Infos zur Velotour: www.nwa-schweiz.ch


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