Das Feuerwerk fand nur vor dem Anpfiff statt

  21.06.2022 Frick, Fussball, Möhlin, Rheinfelden

Die Affiche zwischen dem FC Möhlin-Riburg/ACLI und dem FC Allschwil versprach viel Brisanz, doch auf dem Spielfeld war spätestens nach dem dritten Allschwiler Tor die Partie entschieden.

Jordi Küng

Das finale Skore lässt keinen Spielraum für Interpretationen und Eventualitäten offen. Noch nie in der langen Geschichte des Basler Cups, der seit 1933 – mit einigen Unterbrüchen – ausgetragen wird, war das Verdikt derart klar. Dennoch muss explizit erwähnt werden, dass der FC Möhlin-Riburg/ ACLI eine kurze Phase mit zwei Schlüsselszenen hatte, in denen die Fricktaler der Partie wohl eine andere «Farbe» hätten geben können.

Zweimal hätte Möhlin...
In der 19. Minute überlobte Gzim Krasniqi den herauseilenden Allschwiler Torhüter Marco Schmid, doch der Ball, welcher zweimal auf den Boden aufsetzte, sprang an die Lattenunterkante. Es wäre der postwendende Ausgleich gewesen. Und nach 32 Minuten präsentierte sich Korab Bislimi, nach einer super Ballkombination über drei Stationen mit Direktspiel (im Stil des einst grossen FC Barcelona), alleine vor Schmid, doch der Schlussmann des FCA konnte mit einem Fussref lex abwehren. Ein unnötiger Elfmeter, den Dajan Markovic verursachte sowie ein wunderbares Kopfball-Tor von Nico Scheibler, dem Torgaranten der Allschwiler, führten dazu, dass die Partie bereits zur Halbzeit «gegessen» war, wie einige Matchbesucher (auch aus Möhlin) erklärten.

Die zweiten 45 Minuten, ausgetragen in einer Bruthitze, die Aktiven und Passiven alles abverlangte, war meist ein Schaulaufen des Siegers, der nie mehr in Gefahr geriet, den Vergleich aus der Hand zu geben. Aber eines muss man den Fricktalern zugestehen: Möhlin gab nie auf, kämpfte und rannte (und grätschte, was auf dem Kunstrasen kein Vergnügen ist) – und auch der Anhang war stimmlich jenem des Rivalen mehr als ebenbürtig. Bitter wurde die Endphase, als die Elf von Trainer Dominik Müller zerfiel. «Wie wir uns in der letzten Viertelstunde präsentiert haben, geht gar nicht. Man darf verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise», sprach Marko Markovic Klartext. Er selber war aber auch gefrustet und erhielt für ein hartes Einsteigen die zweite Verwarnung, so dass er fünf Minuten vor Abpfiff duschen konnte.

Zuletzt zerfiel der FCM/ACLI
Es ist verständlich, dass nach einer derart deftigen Abfuhr die Gesprächsbereitschaft beim Verlierer minimal ist. «Das Resultat sagt alles aus; heute mag ich nicht reden», so Trainer Müller, der mit seinem Assistenten Stephan Leu ( jahrelang eine Grösse in der Schweizer Beachsoccer-Nationalmannschaft) den SC Binningen (2. Liga interregional) übernehmen wird.

Der Basler Cupfinal, welcher jeweils das Stelldichein der regionalen Fussballfamilie in den vier Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn ist, erlebte zehn Finalspiele in den diversen Kategorien. Den Anfang machten am Freitagabend die Senioren 30+ des FC Rheinfelden und SV Muttenz. Nach 90 respektive 120 Minuten stand es 2:2, im Elfmeterschiessen behielten die Baselbieter das bessere Ende für sich. Auch da wurde der Fricktaler Vertreter zweiter Sieger.

Gute Laune und Stolz
War sportlich der FC Möhlin-Riburg/ ACLI inferior, so war dessen Anhang ein grosser Gewinner. Die NFZ konnte sich mit den «Hardcore-Fans» unterhalten, welche mit einem «gecharterten» Bus ins Birstal gefahren waren. Der Hauptharst dieser Anhänger, die ein wunderschönes Final-Shirt kreiert hatten, setzte sich aus Aktiven der 2. Mannschaft, mit Anhang, zusammen. Stellvertretend dazu Pascal Furrer, der Captain des «Zwei»: «Für den FC Möhlin ist es ein historischer Tag, im Endspiel des Basler Cups zu stehen; das will gefeiert werden», so Furrer. Und auch nach Abpfiff herrschte gute Laune, obwohl die Niederlage, vor allem aber die Höhe, schmerzte.


Der FC Frick steigt in die 2. Liga auf

Nach dem souveränen 4:1 Heimsieg gegen den FC Buchs im Halbfinale der Aufsstiegsspiele traf die 1. Mannschaft des FC Frick am Sonntagnachmittag im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die 2. Liga auf den FC Entfelden. Bei brütender Hitze – das Thermometer zeigte 34 Grad an – ging der FC Frick früh in Führung und gab diese nicht mehr ab. Bereits in der 19. Minute hiess es nach einem Penalty 1:0. In der 23. Minute sah dann ein Spieler von Entfelden rot. Zehn Minuten später, in der 34. Minute, erhöhte der FC Frick mit einem Schuss aus rund 40 Metern auf 2:0. Anstatt sich zurückzulehnen, suchten die Fricker die Entscheidung, was ihnen dann auch gelang. Der FC Frick gewann am Ende mit 3:0 und spielt nun in der nächsten Saison in der 2. Liga des Aargauer Fussballverbands. (sir)


Auch Rheinfelden steigt in die 2. Liga auf

Der FC Rheinfelden belegte in der 3. Liga (Gruppe 2) den 2. Rang hinter der AS Timau Basel. Weil sich aber Pajde (Möhlin) aus der Meisterschaft zurückgezogen hat, kam es zu einem Barrage-Entscheidungsspiel zwischen dem FC Oberwil und Rheinfelden (die NFZ berichtete). Dieses gewannen die Leimentaler mit 2:1 und steigen in die 2. Liga auf (neben Timau und Laufen). Doch auch der FC Rheinfelden kann, trotz der Niederlage, in die höchste regionale Spielklasse aufsteigen – weil sich der FC Dardania Basel entschlossen hat, freiwillig die 2. Liga zu verlassen. Mit dem FC Möhlin-Riburg/ACLI, dem FC Wallbach-Zeiningen sowie neu dem FC Rheinfelden (alle Fussballverband Nordwestschweiz) und dem FC Frick (Aargauer Fussballverband) stellt das Fricktal gleich vier Klubs in der 2. Liga. (kü/nfz)


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