Erich Rüede liebte den Sport ein Leben lang

  12.03.2022 Laufenburg, Sulz, Persönlich

Er erinnert sich gerne an viele Episoden zurück Der Sulzer Erich Rüede feiert am 12. März seinen 90. Geburtstag. Im Gespräch gibt er sich noch immer sehr aufgeschlossen und interessiert an allem, was um ihn herum geschieht.

Hans Zemp

Schon in seiner Jugendzeit lernte Erich Rüede auf dem kleinen Hof seines Vaters zusammen mit seinen drei Brüdern zupacken. Darum war es nicht erstaunlich, dass er den Beruf Hufund Wagenschmied erlernte. Dies bei Karl Thommen in Kaiseraugst. Während seiner Wanderjahre nach der Rekrutenschule als Hufschmied zog es ihn ins Luzernische. Nach acht Jahren kehrte er ins Fricktal heim. Während neun Jahren verantwortete er viele Arbeiten im Stahlbau, bevor er selber seinen Betrieb mit den Arbeitsfeldern Hufbeschlag, Metallbau, Geländerbau und Laubmaschinen ins Leben rief. Diesen führte er in den Jahren 1965 bis 1988. Seine Arbeit genoss einen guten Ruf und er kam so in verschiedenen Teilen der Schweiz zu Aufträgen.

Erich Rüede als Schwinger
Schon in jungen Jahren erlebte Erich Rüede seine ersten Zweikampfeinsätze als Schwinger im Kurzholz. Zum Schwingen sei er durch seinen Vater Otto und seinen Götti Josef gekommen. Beide waren auch Schwinger. Sein erstes Fest als Jungschwinger besuchte Erich Rüede in Wallbach. Nach vier Gängen gab es eine Wurst und ein Bier. Seinen ersten Zwischenrang nach vier Gängen musste er vermutlich wegen des getrunkenen Biers nach dem verlorenen fünften Gang abgeben.

Im Schwingklub Oberseetal entwickelte Erich Rüede seine schwingerischen Fertigkeiten weiter. Dies führte dazu, dass er sich 1955 in Rothenburg seinen ersten Kopfkranz erkämpfte. Insgesamt deren drei im Schwingen und zwei im Nationalturnen, durfte er sich auflegen lassen. Auf dieses Eichenlaub ist er noch heute stolz. Wieder in den Fricktaler Gefilden pf legte er das Schwingen weiter und erzielte an den Nordwestschweizer Schwingfesten während einigen Jahren meist ganz gute Erfolge.

Nach seiner Zeit als Aktivschwinger traf man Erich Rüede als Kampfrichter, während zehn Jahren als Mitglied des Vorstandes des Schwingklubs Fricktal sowie einige Zeit als Rechnungsrevisor im Aargauer Kantonalen Schwingerverband. All diese Arbeiten wurden Erich Rüede vom Schwingklub Fricktal am 25. November 1973, dem ersten autofreien Sonntag dieses Jahres, mit der Ehrenmitgliedschaft verdankt. Noch heute trifft man ihn an den Schwingfesten als gern gesehenen Gast, wenn ihm seine Gesundheit den Ausflug zulässt. Hoch im Kurs stand ihm auch immer der jährlich wiederkehrende Schwingerausmarsch, früher auch die Reisen mit dem Schwingklub Fricktal. Der kameradschaftlichen Beziehung zu den Schwingerfamilien misst er noch heute sehr hohe Bedeutung zu.

Das Vereinsleben ist ihm wichtig
Auch neben dem Beisammensein mit den Schwingern traf und trifft man Erich Rüede immer dann in geselliger Runde, wenn es die Umstände erlauben. Bei den Turnern, den vielen Sulzer Vereinen, ja sogar im örtlichen Gemeinderat oder bei der Organisation von Anlässen war er gern gesehenes Mitglied oder willkommener Gast. Bei den Aargauer Schwingerveteranen-Vereinigung ist er ältestes Mitglied. «Schwingen war für mich nicht nur früher, sondern ist auch heute noch ein Spiel mit Kopfarbeit. Das gilt auch beim Jassen.» Spannende Diskussionen sind für ihn willkommene Abwechslung. Wenn Jung und Alt beisammen sind, gefällt es dem Jubilar.

Daneben liest er täglich die Zeitung ganz genau, und er hält sich auch sonst exakt auf dem Laufenden. Volksmusik und Jodeln an Schwingfesten und in der Kirche liebt er ganz besonders.

Heute lebt Erich Rüede mit seiner Frau Alice im Altersheim in Laufenburg. Seine Gattin benötigt besondere Betreuung und er trägt ihr Sorge. «Sie hat mir während dem ganzen Leben geholfen und wir haben einander gern. Darum mache ich das.» Er ist ein echter Familienmensch.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote