Viele Corona-Fälle in Rheinfelden und Magden
14.12.2021 Fricktal, Gesundheit, RheinfeldenInzidenzwert liegt deutlich über Durchschnitt im Kanton
In Rheinfelden und Magden gibt es derzeit sehr viele Covid-Fälle. Dies zeigen Zahlen des Kantons. Die GLP fordert, dass der Stadtrat aktiv werden soll.
Valentin Zumsteg
Seit einiger Zeit publiziert der Kanton Aargau die Zahlen der laborbestätigten Covid-19-Fälle nach einzelnen Gemeinden aufgeteilt. Bei einem Blick auf die Liste von letzter Woche fällt auf, dass die Stadt Rheinfelden und die Gemeinde Magden deutlich über dem Kantonsdurchschnitt liegen. An den sieben Tagen vor dem 7. Dezember wies Rheinfelden 131 positive Tests auf. Rechnet man diese Zahl hoch, so ergibt sich eine 7-Tage-Inzidenz je 100 000 Einwohner von gut 970. Magden kommt mit 43 Fällen gar auf einen Inzidenzwert von über 1100. Der Kantonsdurchschnitt lag bei rund 640. Zum Vergleich: Möhlin, die Nachbargemeinde von Rheinfelden und Magden, weist einen Inzidenzwert von 670 auf. Natürlich sind diese Zahlen eine Momentaufnahme und gerade bei kleineren Gemeinden können wenige Fälle einen grossen Unterschied machen. Interessant ist die regionale Verteilung aber trotzdem.
«Kollektive Verantwortungslosigkeit?»
Diese hohen Zahlen beunruhigen Michael Sailer. Er fragt sich, was die Stadt in dieser Situation unternimmt: «Leiden wir unter kollektiver Verantwortungslosigkeit im Stadtrat? Was ist die Rolle der Gemeinden, wenn Bundesrat und Kantone nicht ausreichend gegen die Pandemie vorgehen», so Sailer, der Mitglied bei den Grünliberalen (GLP) Rheinfelden ist. Er würde es beispielsweise begrüssen, wenn jedes Schulzimmer in Rheinfelden mit einem CO2-Melder ausgestattet würde. In die gleiche Kerbe schlägt Béa Bieber, Präsidentin der GLP Rheinfelden: «Unser Stadtrat scheint die zugespitzte Situation mit vollen Intensivstationen im Aargau nicht genügend ernst zu nehmen.»
Bei der Stadt ist man sich der Problematik bewusst, wie Stadtschreiber Roger Erdin im Namen des Stadtrats erklärt: «Die Situation ist in Rheinfelden und in der ganzen Schweiz besorgniserregend. Es ist deshalb wichtiger denn je, dass wir alle die Vorschriften und Empfehlungen des Bundes und des Kantons befolgen.» Die Stadtverwaltung habe bereits vor mehr als einer Woche den für Anfang Jahr geplanten grenzüberscheitenden Neujahrsempfang abgesagt. Ebenso werden alle internen Veranstaltungen des Personals nicht durchgeführt. «Gleichzeitig haben wir alle Vorschriften und Empfehlungen des Bundes und des Kantons umgesetzt. Wir unterstützen aktuell auch das GZF, das die Impfkapazitäten erhöhen will», sagt Erdin.
«Lassen Sie sich impfen»
Betreffend Schulräumen sei man ebenfalls aktiv: «Wir haben vor einiger Zeit ein Monitoring der Luftqualität in den Schulzimmern eingeführt. Mit CO2-Messungen wird die Wirkung des Lüftungsregimes in den Schulen überprüft. Die bisherigen Messungen zeigen, dass die Luftqualität mit dem regelmässigen und ausgiebigen Lüften gut ist.» Abschliessend betont Erdin: «Wir können nur die Empfehlungen des Bundes wiederholen: Lassen Sie sich impfen, reduzieren Sie die Kontakte und beachten Sie die Abstands- und Hygienevorschriften.»
Impfen in der ehemaligen HPS
In Rheinfelden finden die Impfungen (inklusive Booster) noch bis am 30. Dezember im Spital statt. Anschliessend, ab 3. Januar 2022, wird in der ehemaligen Heilpädagogischen Schule an der Dr. Max-Wüthrich-Strasse 2 in Rheinfelden (Zufahrtsstrasse Feldschlösschen) geimpft. Dies ist der Webseite des Gesundheitszentrums Fricktal (GZF) zu entnehmen. Zur Anwendung kommen die Impfstoffe Moderna, Pfizer/Biontech und Johnson & Johnson (nur Mittwoch bis Freitag). (vzu)