Fricktal: Interessengruppe fordert bessere Veloverbindungen

  26.10.2021 Brennpunkt, Rheinfelden, Fricktal

Das Fricktal soll velofreundlicher werden. Dies verlangt die neugegründete IG Velonetz Fricktal, der zahlreiche Velovereine angehören. Die IG sieht grosses Verbesserungspotential.

Valentin Zumsteg

Velofahren liegt im Trend – und dies nicht nur in der Freizeit. Immer mehr Leute wollen auch den Arbeitsweg mit dem Fahrrad oder dem E-Bike zurücklegen. «Aus Sicht der Velofahrer ist aber die Verkehrssituation im Fricktal schwierig», sagt die Rheinfelder GLP-Grossrätin Béa Bieber. Zusammen mit Herbert Lützelschwab, Ruedi Müller und verschiedenen Veloclubs hat sie die IG Velonetz Fricktal gegründet. Mit dabei sind unter anderem Velovereine aus den Gemeinden Schwaderloch, Rheinfelden, Zeiningen, Kaisten und Sulz. Swiss Cycling Fricktal ist ebenso vertreten.

Eine Veloschnellstrecke?
Die Interessengruppe strebt die Optimierung des Streckennetzes für alle Velonutzergruppen im gesamten Fricktal an. Die Anbindung an die Nachbarkantone und das deutsche Grenzgebiet soll ebenfalls besser gewährleistet werden. Das Verbesserungspotential ist gross, betont Bieber: «Von Möhlin bis Frick existieren fast keine echten Velowege, meist werden Landwirtschaftswege dafür mitgenutzt. Die Signalisation ist rudimentär.» Derzeit herrsche im Fricktal zudem eine grosse Vielfalt an Signalisationen für Velospuren und -wege. «Dies führt zu Verwirrung, zur Nicht-Nutzung durch die Zielgruppen und zu Unfallgefahr.» Das Ziel der IG ist klar: Das Fricktal soll sich zu einem velofreundlichen Lebens- und Arbeitsraum entwickeln. Konkret fordert die Gruppe deswegen im Rahmen des bereits geplanten Mobi l itätskonzeptes Fricktal den Ausbau einer Veloschnellstrecke – besonders für den Berufsveloverkehr. «Der Radschnellweg könnte von Frick bis ins Baselbiet fast durchgehend entlang der Autobahn geplant werden», hält Bieber fest.

«Standards für Velowege fehlen»
Weiter wird verlangt, dass auf allen Ebenen auch bereits bestehende Velowege mit den nötigen Anschlusslösungen versehen und – wo nötig – optimiert werden. «Strassen, die angeblich zu schmal für einen markierten Velostreifen sind, bedürfen gerade darum einer klaren Markierung, um Velofahrerinnen und Velofahrer zu schützen. Hier muss ein neues Verständnis geschaffen werden», so Bieber. Weiter kritisiert die Interessengruppe, dass regionale und überregionale Standards für Velowege fehlen. Die IG hat die aktuelle Situation und die Forderungen in einem Papier zusammengefasst, dass nun in den politischen Prozess einfliessen soll. Die Gruppe wünscht sich, dass die Förderung des Veloverkehrsnetzes im Fricktal auf der politischen Agenda eine hohe Priorität erhält. Ebenso steht der Fricktal Regio Planungsverband hinter der Zielsetzung und der Stossrichtung des Papiers und wird die formulierten Forderungen bei der Erarbeitung der Mobilitätsstrategie weiterbearbeiten und sich weiterhin zu diesem Thema mit der IG abstimmen.


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