«Die Aussenwohngruppe in Kaiseraugst bewährt sich»

  28.05.2020 Kaiseraugst, Olsberg, Schule

Gelungene Erweiterung des Schulheims Stift Olsberg

Seit August 2019 bietet das Schulheim Stift Olsberg mehr Plätze an. Die neue Aussenwohngruppe in Kaiseraugst, die anfangs auf Skepsis stiess, hat sich etabliert.

Valentin Zumsteg

Das Schulheim Stift Olsberg bleibt in Bewegung. 2017 hat die privatrechtliche Stiftung Kinderheim Brugg diese Institution vom Kanton übernommen. Auf das Schuljahr 2019/2020 konnten die Schulheim-Plätze im Fricktal von bisher 24 auf 30 erhöht werden. Dazu wurde in Kaiseraugst eine Aussenwohngruppe im ehemaligen christkatholischen Kirchgemeindehaus geschaffen. Dieses Ansinnen stiess in der Nachbarschaft zu Beginn auf Skepsis, mittlerweile haben sich die Wogen aber geglättet, wie Rolf von Moos, Gesamtleiter des Kinderheims, anlässlich einer Medienorientierung erläuterte: «Die Aussenwohngruppe hat sich etabliert und sie bewährt sich.»

«Skepsis löste sich in Luft auf»
Vor allem ältere Jugendliche sind in Kaiseraugst untergebracht. Von dort können sie leichter selbständig eine Schnupperlehre absolvieren. Insgesamt stehen in der Aussenwohngruppe acht Plätze zur Verfügung, sieben sind derzeit belegt. «Zum allgemein vorherrschenden positiven Gemeinschaftsgefühl trug (…) auch die wohlwollende Aufnahme durch die Nachbarn bei. Die im Vorfeld spürbare Skepsis Einzelner, eine ‹Horde Wilder› im Wohnort zu beherbergen, löste sich schnell in Luft auf», schreibt Andreas Peterhans, Leiter der Wohngruppe Rhyblick in Kaiseraugst, in seinem Jahresbericht.

Die Jugendlichen, die in Kaiseraugst wohnen, besuchen die Schule nach wie vor im Stift Olsberg. Auf das Schuljahr 2019/2020 hat Olsberg vom Kanton zudem sechs Tagessonderschul-Plätze zugesprochen bekommen. Diese Kinder werden im Stift unterrichtet, gehen aber abends wieder nach Hause. Ebenfalls neu ist, dass in Olsberg eine 365-Tage-Betreuung geboten werden kann. «Die Auslastung des Schulheims Stift Olsberg ist sehr gut», sagte Rolf von Moos.

Wieder Überschuss erwirtschaftet
Auch finanziell war 2019 für die Stiftung Kinderheim Brugg ein erfreuliches Jahr. Mussten 2016 und 2017 noch Defizite verbucht werden, konnte im vergangenen Jahr – wie schon 2018 – ein Betriebsgewinn erwirtschaftet werden. Diesmal resultierte ein Überschuss von 547000 Franken. Das Geld f liesst in den Rücklagefonds, der sich damit auf 1,38 Millionen Franken erhöht.

Der nächste Erweiterungsschritt steht bereits vor der Tür: Per 1. August 2020 wird die Stiftung Kinderheim Brugg den operativen Betrieb von «Familynetwork» (Pflegefamilien, Familienhilfe) übernehmen. «Wir wollen uns weiterentwickeln und unser Angebot ausbauen», sagt Thomas Wymann, Präsident des Stiftungsrates.


Keine Corona-Fälle

Das Coronavirus hatte auf das Schulheim Stift Olsberg einige Auswirkungen. «Das machte es für uns sehr kompliziert», erklärte Rolf von Moos. Er ist Gesamtleiter des Kinderheims Brugg, zu dem das Schulheim Stift Olsberg gehört. Der Unterricht für die Tagessonderschule fiel für drei Wochen aus. Auch im Schulheim, das immer offen blieb, gab es vorübergehend keinen Regelunterricht. «Glücklicherweise hatten wir nie einen Corona-Fall, weder bei den Kindern noch bei den Angestellten. Wir haben aber Mitarbeiter, die zur Risikogruppe gehören. Die bleiben zuhause. Finanziell wird sich das negativ auswirken», schilderte Rolf von Moos. Die Schutzmassnahmen im Zusammenhang mit Corona werden weitergeführt. (vzu)


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