Stadt äussert sich kritisch zur Turm-Idee
25.01.2018 Brennpunkt, Rheinfelden, Unteres FricktalVon Valentin Zumsteg
Aufsehenerregend ist die Idee von Architekt Max Dudler: An der Baslerstrasse, hinter dem ehemaligen Altersheim Kloos und der dazugehörigen Kapelle, könnte ein rund zehnstöckiger Turm realisiert werden. Dieser solle ein Tor zur Kernstadt markieren. Die Anton Giess AG, die mit Dudler die Überbauung Kaiserstrasse realisiert hat, stellt diese Idee zur Diskussion (die NFZ berichtete am Dienstag).
«Interessanter Denkanstoss, aber…»
Die meisten Reaktionen fallen bislang negativ aus. Bei der Stadt Rheinfelden hat man sich mit dem von Architekt Dudler visualisierten Gebäude zwar nicht offiziell befasst. Es finden diesbezüglich auch keine Gespräche statt, wie Stadtschreiber Roger Erdin betont. Trotzdem erklärt er: «Die Skizze ist ein interessanter Denkanstoss, um über städtebauliche Entwicklungen zu diskutieren.» Landauf und landab machten sich Kantone und Gemeinden Gedanken über einen haushälterischen Umgang mit dem Boden. In diesem Zusammenhang stelle sich immer auch die Frage, ob künftig Hochhäuser oder höhere Bauten eine bedeutendere Rolle einnehmen könnten.
Erdin äussert aber grosse Vorbehalte gegen die Turm-Idee an diesem Standort: «Ob ein Gebäude dieser Grösse gerade an dieser Lage sinnvoll ist, ist fraglich. Das Gebäude würde nicht den Eingang oder das Tor zur Stadt markieren. Es würde in unmittelbarer Nähe des früheren Alters- und Pflegeheims Kloos mit der Kapelle liegen. Hier handelt es sich um ein Gebäudeensemble unter kommunalem Schutz, vergleichbar mit dem Roten Haus.»
Stadt erarbeitet ein Hochhauskonzept
Erdin verweist darauf, dass die Stadt im Rahmen des Raumentwicklungsprojektes unter anderem auch ein Hochhauskonzept erarbeitet. Dieses soll darüber Auskunft geben, ob und wenn ja, wo in Rheinfelden allenfalls Hochhäuser Sinn machen könnten. Für das Raumentwicklungskonzept hat die Rheinfelder Einwohnergemeindeversammlung vom vergangenen Juni einen Verpflichtungskredit bewilligt. Das Thema Hochhäuser bleibt also in Rheinfelden aktuell; mit grosser Wahrscheinlichkeit aber nicht am Standort, den Max Dudler vorgeschlagen hat.