Es kommt nicht oft vor, dass das Publikum im Schützen Kulturkeller in Rheinfelden in die Mysterien des Orients eingeführt wird. Jazz Tube, eine Band aus der Lichterstadt Luzern, stellte sich dieser schwierigen Aufgabe. Mit dem Duke Ellington-Klassiker «Caravan» setzte das Septett den passenden musikalischen Rahmen. Bald legte der eher kraftvoll gebaute Stefan Meyer sein Saxophon beiseite und liess anmutig wie eine Bauchtänzerin seine Hüften kreisen. Der Klarinettist Jonas Knaus wiederum stülpte sich einen roten Turban auf den Kopf und liess wie ein Schlangenbeschwörer eine an sein Instrument montierte Plastikschlange tanzen.

Auf echte Kamele allerdings hatte die Band bei ihrer Bühnenshow verzichtet. Vermutlich hätte dies das Hotel Schützen bei der Unterbringung der Band vor ernsthafte Probleme gestellt. Aber auch ohne Kamele amüsierte sich das Publikum ab diesen kleinen Showeinlagen, mit denen die Band ihre Musik aufpeppte.

1991 formierten ein paar Burschen der Jugendmusik Luzern eine Dixieland-Formation, um an einem Jugendmusikkonzert teilzunehmen. Sie hatten Erfolg, so dass sie beschlossen, unter dem Namen Jazz Tube weiter zu machen. 27 Jahre und rund 600 gespielte Konzerte später hat der Jazzclub «Ja-ZZ» die Band in den Kulturkeller Schützen eingeladen. Mit feurig gespielten Klassikern wie dem «St. Louis Blues», «Sweet Georgia Brown» oder dem «Tin Roof Blues» bewiesen die drei Brüder Bruno (Posaune), Beat (Trompete) und Stefan Meyer (Saxophon) zusammen mit Jonas Knaus (Klarinette), Stefan Portmann (Piano), Lukas Müller (Bass) und Christoph Erni (Schlagzeug), dass sie nicht einfach nur komisch sind, sondern auch hervorragend Musik machen können. Präzise, taff gespielte Themen und kreativ gestaltete Solos, die das Publikum am Ende des kurzweiligen Konzerts mit lautem Jubel und enthusiastischem Applaus belohnten. (mgt)