Schon die Römer genossen die Aussicht

  29.09.2017 Aargau, Rheinfelden, Brennpunkt, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Die Freude war dem Rheinfelder Stadtammann deutlich anzusehen: «Es kommt nicht alle Tage vor, dass wir das restaurierte Fundament eines römischen Turms einweihen können», sagte Franco Mazzi am Mittwoch anlässlich einer kleinen Feier zum Abschluss der Restaurierung des Wachturms im Pferrichgraben. In Rheinfelden seien bislang nur wenige Funde aus der Römerzeit gemacht worden. Mazzi ist aber überzeugt, dass die Römer auch hier ihre Spuren hinterlassen haben. Man muss sie nur noch finden.

Der Wachturm im Pferrichgraben, etwas oberhalb des heutigen Rheinfelder Wasserkraftswerks gelegen, gehörte zum so genannten Hochrhein Limes, einer Grenzbefestigung mit rund 50 Wehrtürmen. Sie erstreckte sich auf einer Länge von 150 Kilometern zwischen dem Bodensee und Basel. Heute sind nur noch 20 Ruinen erhalten, sieben davon befinden sich im Kanton Aargau, wie Stephan Wyss, stellvertretender Leiter der Kantonsarchäologie, ausführte.

Seit 2014 werden die denkmalgeschützten spätantiken Wachturm-Ruinen am Aargauer Hochrhein in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Standortgemeinde und der Vindonissa-Professur in Stand gesetzt und gleichzeitig erforscht. In diesem Jahr war der Rheinfelder Turm an der Reihe. Im Sommer ist das Mauerwerk restauriert worden. In Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung Rheinfelden wurde die Umgebung des römischen Denkmals neu gestaltet. Eine Sitzbank lädt zum Verweilen ein und eine Informationstafel bietet Auskunft über die Geschichte. Der Rheinfelder Stadtoberförster Kurt Steck liess einige Bäume am Rheinbord fällen, so dass sich den Besuchern der Blick Richtung Rheinfelden wieder öffnet. Wenn man dort sitzt, kann man sich mit etwas Fantasie durchaus vorstellen, dass die römischen Soldaten auf dem Turm nicht nur nach Feinden Ausschau hielten, sondern auch den Ausblick in die Rheinebene genossen.

Ganzer Text in der abonnierten Print- oder Digitalausgabe vom Freitag.


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