«Wir brauchen Leute, die für ihre Überzeugungen einstehen»

  27.09.2017 Kultur, Rheinfelden, Persönlich, Porträt, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Da ist dieser Dialekt: In breitem Berndeutsch erzählt Susanne Ammann aus ihrem Leben. Man hört ihr gerne zu. «Der Dialekt ist sicher ein Vorteil beim Erzählen. Das Berndeutsch fliesst so schön», sagt die 45-Jährige mit einem Lachen. Auch wenn sie schon über 15 Jahre mit ihrer Familie in Rheinfelden lebt, redet sie Berndeutsch in Reinform. «Ich habe mich bewusst dafür entschieden, meinen Dialekt zu behalten.»

Erzählen – das ist die Leidenschaft von Susanne Ammann. «Das habe ich schon immer gerne getan.» In Erinnerung sind ihre Auftritte im Rahmen der Rheinfelder Erzählnacht. Zum Beispiel, als sie Gotthelfs «Die schwarze Spinne» erzählte. Über das Erzählen und einen Erzählkurs kam sie zu ihrem heutigen Beruf der Katechetin.

Aufgewachsen ist Susanne Ammann im Emmental, dort, wo Jeremias Gotthelf als Pfarrer und Schriftsteller wirkte. Diese Landschaft und diese Sprache haben sie geprägt. Sie absolvierte eine Wirtschaftsmittelschule und arbeitete anschliessend einige Jahre an der Réception von verschiedenen Hotels. Mit 23 Jahren bekam sie ihr erstes Kind, drei weitere Buben folgten. 2001 zog die junge Familie nach Rheinfelden, weil ihr Mann Simon Ammann die Stelle als Rheinfelder Stadtoberförster antrat. Die beiden engagierten sich schnell in der reformierten Kirche. 2009 hat Susanne Ammann die Ausbildung zur Katechetin gemacht und mit dem Unterrichten begonnen. In ihrem Religionsunterricht erzählt sie mit viel Enthusiasmus die biblischen Geschichten. «Es gibt bei mir eigentlich keine Religionsstunde ohne Geschichte. Da hören immer alle gerne zu.»

In der reformierten Kirche fühlte sich Susanne Ammann geborgen:  «Die Kirche kann ein Ort sein, der Heimat vermittelt. Der gemeinsame Glaube verbindet und schafft eine gewisse Vertrautheit. Trotzdem ist es wichtig, dass sie immer weiterentwickelt wird. In Rheinfelden geschieht dies, es gibt in der reformierten Kirchgemeinde viele engagierte Leute.» Sie selber gehört zum Vorbereitungsteam der «Gottesdienst Plus»-Reihe – und sie ist Mitglied in der grenzüberschreitenden Theatergruppe «Querfeldrhein».

In diesem Jahr bringt die reformierte Kirchgemeinde unter der Leitung von Pfarrer Peter Senn eine Grossproduktion auf die Bühne. Mit über 50 Beteiligten wird das Schauspiel «Wibrandis Rosenblatt – die Frau der Reformatoren» aufgeführt. Die Hauptrolle hat Susanne Ammann übernommen – nach reiflicher Bedenkzeit.

 

Ganzer Text in der abonnierten Print- oder Digitalausgabe vom Dienstag.


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