«Musik ist mein Leben»

  25.06.2017 Aargau, Sulz, Laufenburg, Kultur, Kunst, Oberes Fricktal

von Susanne Hörth

Ein Leben ohne Musik: für den Laufenburger Hanspeter Kressig eine Unmöglichkeit. Auch jetzt im Alter von 80 Jahren, den Geburtstag feierte der rüstige Laufenburger vergangene Woche, gehört Singen, Musizieren und Musik hören zum täglichem Programm. «Auftreten kann ich leider schon länger nicht mehr», bedauert er und zeigt auf seinen Rollator. Die Bandscheibe und auch sonstige Gebrechen lassen ihn mehrheitlich den Tag mit seiner Ehefrau Sabine im gemütlichen Zuhause in Laufenburg verbringen.

An seinem 80igsten liess er sich dann aber doch nicht nehmen und erfreute seine Zuhörerschaft mit dem Schweinefürst aus dem Zigeunerbaron und dem Wolga-Lied. «Ich habe gesungen wie ein 20-Jähriger», lacht Kressig mit herrlich tiefer Stimme. Die Liedwahl am Geburtstag kommt nicht von ungefähr. 30 Jahre lang ist Hanspeter Kressig als Ivan-Rebroff-Imitator aufgetreten. Nicht nur äusserlich sondern vor allem stimmlich kam er seinem verstorbenen Vorbild sehr ähnlich. «Ja», lacht er auf entsprechende Frage. «Ich kann über vier Oktaven singen.» Im Wohnzimmer des Ehepaars Kressig machen viele Bilder deutlich, dass Hanspeter Kressig nicht nur als Ivan Rebroff aufgetreten ist, sondern ihn auch persönlich getroffen hat. Bei einem Treffen vor vielen Jahren in Rheinfelden habe der berühmte Caruso der Bässe gar zu ihm gesagt: «Ach, er könnte ja mein lieber Bruder sein.» Der Laufenburger strahlt und zeigt auf ein Foto, das ihn mit seinem berühmten Vorbild zeigt.

Er kann sich genau an seinen ersten Auftritt erinnern. Damals, als ihn bei einer Männerchorprobe einer aufgefordert habe, sich doch als Ivan Rebroff zu verkleiden und als eben den aufzutreten. «Ich habe mir Kostüme ausgeliehen. Als ich dann auf die Bühne musste, war ich voller Lampenfieber.» Dass sein Auftritt dem Publikum gefallen hat, zeigt sich insbesondere darin, dass Kressig danach unzählige Male und das über 30 Jahre hinweg für verschiedenste Anlässe gebucht wurde. «Die Gage war nie sehr hoch. Ich habe sie zudem immer mit meinem Pianisten geteilt», schmunzelt der Senior.

 

Zwölf Chöre geleitet

Musik ist für Kressig aber weit mehr als «nur» Ivan-Rebroff zu imitieren. Er hat in vielen Chören mitgesungen «und in 50 Jahren zwölf Chöre dirigiert». Manchmal mehrere gleichzeitig. Hanspeter Kressig freut sich, dass er immer wieder auf sein grosses Hobby, die Musik und eben auch seine Rebroff-Imitationskünste angesprochen wird. Voller Freude und Dankbarkeit ist er auch über die Menschen, die ihm zum 80. Geburtstag gratuliert haben, an ihn, den Musik-Liebhaber und den Rebroff-Imitator, gedacht haben.


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