Ab 2018 wieder Kiesabbau in Kaisten

  10.02.2017 Aargau, Oberes Fricktal, Gewerbe, Wirtschaft, Nordwestschweiz, Kaisten

Von Bernadette Zaniolo

«Wir haben elf Jahre gekämpft», sagt Markus Meier, Geschäftsführer der «Kies und Beton Münchwilen AG». «Ja, wirklich gekämpft», sagt er nach kurzem Überlegen. Damit meint er, bis alle Hürden bewältigt wurden, die den Kiesabbau im Langenacher, zwischen Kaisten und Laufenburg, nun möglich machen.

Die Materialabbaubewilligung (zirka 1 123 000 Kubikmeter Kies) hat die Gemeinde Kaisten 2014 erteilt. Es werden mit maximal 40 Lastwagen pro Werktag (Hin-/Rückfahrt) für den Materialtransport ins Kieswerk und die Aushubanlieferungen in die Grube in Kaisten gerechnet. Damit die Bevölkerung vom Lastwagenverkehr befreit wird, ist eine Zufahrtsstrasse durch das Chaisterfeld und östlich der Kapelle eine Unterführung der Kantonsstrasse und des Radweges geplant. «Für das Errichten der Unterführung laufen derzeit noch Detailabklärungen. Wir rechnen damit, dass wir diese Arbeiten auf Ende Jahr 2017 ausführen können und im 2018 mit dem Abbau beginnen können», sagt Meier.

Der Materialabbau soll in sechs Etappen (jeweils kleine Gruben) von Ost nach West erfolgen. Dafür gibt es genaue Vorschriften. «Mit dem Abbau der dritten Etappe darf erst begonnen werden, wenn die erste Etappe wieder rekultiviert ist. Dies ist nur eine der Auflagen.» Nach der Rekultivierung des Geländes soll dieses wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Das Land bleibt während des Kiesabbaus und der Wiederauffüllung im Besitz der heutigen Eigentümer. Sie erhalten während dieser Zeit eine Entschädigung, welche gemäss Meier auch geregelt sei. Pro Jahr soll in Kaisten durchschnittlich die Hälfte der Kies-Menge, welche die K+B Münchwilen AG benötigt, abgebaut werden.

«Ein Kies- und Betonwerk ohne Grube funktioniert nicht», sagt Markus Meier. Der jährliche Bedarf des Münchwiler Unternehmens an Wandkies und Recyclingbaustoffen beträgt zirka 120 000 Kubikmeter. Die Firma versorgt Kunden im Fricktal und der Nordwestschweiz mit Kies und Beton. Meier betont, dass in dieser Region viel gebaut wird: «Rein vom Business her ist es logisch, dass die Kunden innerhalb des Marktgebietes den kürzesten Weg wählen». Dies beziehe sich sowohl auf die Materialanlieferungen wie auf den Abtransport, unter anderem von sauberem Aushubmaterial.

 

Weitere Deponien nötig

Die im Zusammenhang mit den vier möglichen Deponien im Fricktal für sauberes Aushubmaterial gemachte Aussage, dass es wegen der Aushubwaschanlage in Münchwilen künftig weniger Kies brauche, beziehungsweise genug Recyclingmaterial zur Verfügung stünde, kann Meier nicht bestätigen. Beim Aushubwasch-Vorgang handle es sich um ein Waschen und Wiederverwenden der im Aushub nutzbaren Bestandteile wie Sand und Steine. «Die Ausbeute an Kies und Sand ist unterschiedlich, je nach Beschaffenheit des Bodens der aktiven Baustellen.». Betreffend dem Import/Export von Kies, Beton und sauberem Aushubmaterial weist Meier nochmals auf den wirtschaftlichen Aspekt hin. So würden auch Nordwestschweizer Unternehmen, die am Rand des Fricktaler Marktgebietes Baustellen betreiben, den sauberen Aushub ausserhalb und auf dem kürzesten Weg in einer benachbarten Region deponieren.

Um qualitativ hochwertige Produkte herstellen zu können, ist es für die K+B als Kies- und Betonwerkbetreiber wichtig, auf Rohstoffressourcen aus Primärmaterial (Wandkies) zu setzen, da das Aushubmaterial nicht zu 100 Prozent wiederverwendet werden kann.


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