Von Valentin Zumsteg

Frau Bachmann, am 13. Dezember ist Ihr letzter Tag im Kantonsparlament. Sind Sie erleichtert oder traurig?

Regula Bachmann: Ich nehme es gelassen. Ich freue mich, dass ich danach mehr Zeit für mich habe. Andererseits verliere ich aber Kollegen, ich bekomme weniger Informationen und bin nicht mehr unmittelbar in die Abläufe involviert. Das fällt mir nicht ganz leicht.

War es für Sie nie ein Thema, während der Legislaturperiode zurückzutreten und so einem Parteikollegen bei den Wahlen den Bisherigen-Bonus zu verschaffen?

Nein, für mich war klar, dass ich die Amtsperiode beende. Es gab verschiedene Geschäfte, die ich weiterbearbeiten wollte. Die Leute haben mich für vier Jahre gewählt und ich fühle mich meinen Wählerinnen und Wählern verpflichtet. Deswegen war ein vorzeitiger Rücktritt für mich kein Thema.

Sie haben sich vor allem umwelt- und energiepolitisch engagiert. Sind Sie bei der CVP in der richtigen Partei?

Als ich beigetreten bin, war die CVP eine Mittepartei mit zwei Flügeln. Es gab einen Flügel, der sozialpolitisch ausgerichtet war und einen rechten, konservativen Flügel. Ich habe mir gut überlegt, ob ich dazu passe, zumal ich als Reformierte aus Zürich eigentlich nicht zur CVP gehöre. Mir ist gesagt worden, dass ich der Partei gut tue, denn sie brauche auch eine gewisse grüne Ausrichtung. Am Anfang stimmte das für mich. Nach vier Jahren hat sich das Blatt gewendet. Verschiedene Leute, die sich für Umweltanliegen stark machten, sind zurückgetreten. Dann hat sich die CVP vermehrt in Richtung FDP bewegt und ist auch Allianzen mit der SVP eingegangen. Damit hatte ich Mühe.

War ein Parteiwechsel ein Thema?

Ich habe mir einen Parteiwechsel überlegt, mich aber dagegen entschieden. Denn ich bin als CVP-Grossrätin gewählt worden. Für mich war es eine Frage der Loyalität. Auch wenn es nicht immer ganz einfach ist, bleibe ich in dieser Partei und vertrete meine Meinung. Ich glaube, dass tut der CVP gut. 

Ganzes Interview in der NFZ-Printausgabe vom Dienstag.