Franziska Laur hat am neuen Buch von Florianne Koechlin mitgeschrieben
«Verwoben & verflochten» heisst das neuste Werk der Biologin und Sachbuchautorin Florianne Koechlin. Es gibt Denkanstösse für eine andere Landwirtschaft. Die Fricktaler Journalistin ...
Franziska Laur hat am neuen Buch von Florianne Koechlin mitgeschrieben
«Verwoben & verflochten» heisst das neuste Werk der Biologin und Sachbuchautorin Florianne Koechlin. Es gibt Denkanstösse für eine andere Landwirtschaft. Die Fricktaler Journalistin Franziska Laur hat mitgearbeitet.
Valentin Zumsteg
«Ich fühle mich der Pflanzen- und Tierwelt sehr verbunden», sagt Franziska Laur. Die Rheinfelder Autorin und ehemalige BaZ-Journalistin war in den vergangenen Jahren viel mit der Basler Biologin und Sachbuchautorin Florianne Koechlin unterwegs und hat an ihrem neuen Buch «Verwoben & verflochten» mitgeschrieben und es redigiert. Sie sorgte dafür, dass die wissenschaftlich fundierten Artikel für alle gut zu lesen sind.
Die Sprache der Kühe
Die beiden Frauen waren zum Beispiel im Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Frick zu Gast, wo sie mehr über die Körpersprache der Tiere erfuhren. Wer diese versteht, erspart den Tieren sowie den Bäuerinnen und Bauern viel Stress. Franziska Laur und Florianne Koechlin haben auch Bauer Matthias Hollenstein vom Hof SlowGrow in Mönchaltorf im Zürcher Oberland besucht. Auf den 20 Hektaren dieses Landwirtschaftsbetriebs wachsen zwischen 150 und 200 unterschiedliche Pflanzenarten. Eine Hektare Acker setzt sich aus rund 50 verschiedenen Beeten zusammen, in denen Gemüse, Getreide, Gründüngung und mehrjährige Kulturen wachsen. Auf Pestizide wird verzichtet. Die Kraft, sich gegen Trockenheit, Unkraut und Schädlingsbefall zu wehren, erhalten die Pflanzen durch die Bodenbedeckung mit Mulch sowie durch gegenseitige Symbiosen und Gründüngung. In einem anderen Kapitel geht Florianne Koechlin der Frage nach, warum Mischkulturen ertragreicher und robuster sind als konventioneller Landbau – und sie schildert die weltweit grösste Umstellung auf Bio und Vielfalt: Im indischen Andhra Pradesh setzen Hunderttausende Bäuerinnen und Bauern auf Natural Farming und verzichten auf Chemikalien. Dies hat ihr Leben verändert.
Rezept für die Landwirtschaft von morgen
Die Lektüre der verschiedenen Beiträge ist faszinierend, denn die Natur lässt uns immer wieder staunen: Ein Löffel voll Erde zum Beispiel kann Milliarden Bakterien von 10 000 verschiedenen Arten sowie viele andere Kleinstlebewesen enthalten. Sie ermöglichen das Überleben der Pflanzen. Wir Menschen hängen ebenfalls von ihnen ab und sind auf das komplexeste mit ihnen verwoben.
Für das Buch hat Florianne Koechlin mit zahlreichen Expertinnen und Experten gesprochen. Ihr Fazit: Vielfalt, Bodengesundheit und lokale Kreisläufe sind das Rezept für die Landwirtschaft von morgen. Das sieht auch Franziska Laur so. Viele Menschen hätten heute keinen Bezug mehr zum Boden und zur Erde: «Wenn wir unsere Wurzeln kappen, sind wir verloren. Je geerdeter wir leben, desto besser geht es uns – psychisch und physisch.» Das Buch kann dazu Denkanstösse geben.
«Verwoben & verflochten. Was Mikroben, Tiere und Pflanzen eint und wie sie uns ernähren» erscheint im Lenos Verlag. Die Buchvernissage wird am 21. März um 19 Uhr in der Buchhandlung Ganzoni, Spalenvorstadt 45, in Basel durchgeführt.