Weniger Paare trauen sich

  11.01.2024 Rheinfelden, Fricktal

Nur 194 Paare haben sich 2023 im regionalen Zivilstandsamt in Rheinfelden das Ja-Wort gegeben. Immer noch überdurchschnittlich ist die Zahl der Todesfälle.

Valentin Zumsteg

Damit hat Adrian Keller, Leiter des Regionalen Zivilstandsamts in Rheinfelden, nicht gerechnet. 2023 war – nach der Pandemie – das erste Jahr ohne behördliche Einschränkungen, trotzdem ist die Anzahl der Trauungen deutlich zurückgegangen. Waren es 2022 noch 222 Paare, die sich im Zivilstandsamt in Rheinfelden das Ja-Wort gegeben haben, sank diese Zahl im vergangenen Jahr auf 194 Paare. Dieser Wert liegt auch unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, welcher 228 beträgt.

Gründe unbekannt
«Einen derartigen Rückgang haben wir nicht erwartet. War 2023 nach Corona doch eigentlich das erste Jahr, in dem definitiv keine behördlichen Einschränkungen mehr zu erwarten waren. Daher erstaunt es etwas, dass wir die Marke von 228 Trauungen nicht erreicht haben», sagt Adrian Keller. Was der Grund für das nachlassende Interesse an einer Eheschliessung ist, lässt sich nicht sagen. Von den 194 Paaren, die in Rheinfelden getraut wurden, waren sechs gleichgeschlechtlich; im Vorjahr gab es erst eine Eheschliessung unter dem Begriff «Ehe für alle».

Für das neue Jahr sind unter der Woche noch viele Termine für Trauungen offen; hingegen sind bereits nahezu alle Samstage reserviert.

Weniger Geburten
Im Bezirk Rheinfelden hat das Zivilstandsamt im vergangenen Jahr 434 Geburten registriert, auch dieser Wert liegt unter dem Vorjahr (495) und dem Fünf-Jahres-Durchschnitt (468). In die andere Richtung ging es bei den Todesfällen, von denen 259 verzeichnet werden mussten. 2022 waren es 252; der Zehn-Jahres-Schnitt liegt bei 241.

Bevölkerung wird immer internationaler
Zusammenfassend, so Adrian Keller, sei 2023 eher ein ruhiges Jahr gewesen. «Wir stellen aber fest, dass die Bevölkerung immer internationaler wird. Flüchtlinge und Schutzbedürftige, die von einem Zivilstandsereignis, wie zum Beispiel Geburt oder Todesfall, betroffen sind, nehmen viel Zeit in Anspruch, damit ihre Identitäten überprüft und die Personendaten sauber in das Personenstandsregister eingetragen werden können. Je nach Aufenthaltsstatus dürfen diese Personen natürlich nicht an ihre Heimatländer verwiesen werden, um neue Papiere zu besorgen.» Das könne im Einzelfall zu langwierigen Verfahren führen.

Wie Keller weiter ausführt, ist Ende 2024 vorgesehen, dass der Bund das in die Jahre gekommene elektronische Personenstandsregister «Infostar» ablöst. «Hoffen wir, dass die Datenmigration einwandfrei verläuft und es nicht zu Systemausfällen kommt.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote