Vom Sicht- zum Spielfeld
06.08.2024 Gipf-Oberfrick, MusikDie Würfel sind gefallen, mitten auf das Gipf-Oberfricker Sichtfeld, wo sie perfekte Sitzgelegenheiten boten. Gespielt wurde auf und neben der Bühne.
Karin Pfister
«Bellissima», die neunköpfige Gruppe, die aus der Nähe von Milano ins Fricktal ...
Die Würfel sind gefallen, mitten auf das Gipf-Oberfricker Sichtfeld, wo sie perfekte Sitzgelegenheiten boten. Gespielt wurde auf und neben der Bühne.
Karin Pfister
«Bellissima», die neunköpfige Gruppe, die aus der Nähe von Milano ins Fricktal gereist ist, ist begeistert. Die Italienerinnen und Italiener sind wegen einem Fricktaler Kollegen gekommen und zum ersten Mal am Sichtfeld. Dieses kommt wie immer verspielt daher und hat diesmal daraus auch gleich das Motto kreiert. Das ganze Feld ist ein grosses Spiel. Im Stade de Bière wurde Fussball gespielt, in «Las Mehbas» hauptsächlich elektronische Musik gehört. Das Kartenhaus bot Wein und einen guten Ausblick auf die grosse Bühne, der Barbie-Bus wurde durch eine kleine Barbie-Konzertbühne komplettiert. Wie immer bezaubernd waren die vielen liebevoll gefertigten und witzigen Details der Dekorationen; wie zum Beispiel die Murmeln, welche sich ihren Weg durch leere Bierdosen, Spielkarten und einen Autoreifen bahnen mussten. Auch ein bunter, sehr grosser Hai schwamm mitten durchs Gelände. Dieser hatte zwar auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit dem Motto zu tun, aber: «Jemand hatte Lust einen Hai zu bauen, also…», so Stefanie Ritz vom OK.
Intensive Vorbereitungen
Die 11. Auf lage wurde von einem neuen OK geleitet. Die bisherigen Organisatoren haben sich nach zehn Jahren und der Jubiläumsausgabe im vergangenen Jahr zurückgezogen. Für die Besucherinnen und Besucher war die Veränderung im Hintergrund von aussen nicht sichtbar. «Wir sind alle schon seit Jahren mit dabei und mitgelaufen», so Stefanie Ritz. Sie ist die neue Präsidentin, ihr zu Seite steht Samira Hofmann als stellvertretende Präsidentin.
Beide Frauen sind keine Fricktalerinnen, sondern wegen ihren Fricktaler Männern zum Openair gestossen. «Das Motto passt gut zu uns», sagte Samira Hofmann und Stefanie Ritz ergänzte: «Das Festival ist auch unser Spielfeld, wir sind schon lange mit viel Spass dabei. Wenn wir nicht so viel Freude daran hätten, würden wir diese intensive Arbeit nicht leisten.» Nebst dem zehnköpfigen OK sind jeweils rund 140 Helferinnen und Helfer beim Auf- und Abbau mit dabei. Viele von ihnen nehmen dafür zwei Wochen Ferien. Während des Openairs mussten 300 Helferschichten abgedeckt werden. Das Aufstellen hat rund eine Woche in Anspruch genommen. «Es ist immer mega schön mitzuerleben, wie aus nichts so viel entsteht.
Während diesen zwei Wochen im Sommer leben die Sichtfeld-Helfer ein bisschen in ihrer eigenen Welt», erklärte Stefanie Ritz. Körperlich sei die Arbeit anstrengend, aber für die Seele sei es eine schöne Erholung, so Samira Hofmann. Bei der Arbeit auf dem Gelände können auch die Helferinnen und Helfer viel ausprobieren und Neues lernen. «Wo hat man sonst im Alltag die Gelegenheit, selber eine Bühne zu bauen?»
Verspielt und friedlich
Auf dieser spielten zehn Bands aus den Sparten Pop und Hip-Hop; darunter «Brandhärd» aus Basel – «die Musik unserer Jugend», so Stefanie Ritz – Bandit, Antifuchs oder Rude Tins. Dazu kamen mehrere Acts in der Barbie-Bar; die «Las Mehbas»- Ecke widmete sich ganz dem elektronischen Genre. Komplettiert wurde das Programm durch Poetry Slam, einem Beer Pong-Turnier sowie dem Kindernachmittag, an dem die allerkleinsten Besucher mit dem Schminkstift in Marienkäfer oder Tiger verwandelt wurden.
Total hatte es von Freitag bis Sonntag rund 3500 Besuchende. «Das diesjährige Sichtfeld war überraschend, bunt, verspielt und friedlich. Besonders gut angekommen ist die Gestaltung des Festivalgeländes, der Kindernachmittag und die vielfältige Musikauswahl», so das Fazit von Samira Hofmann am Sonntagnachmittag. «Die Stimmung war ausgelassen, familiär und durchwegs sehr gut.»