Roger Hug hat Colette Basler wieder Platz gemacht
Vom 4. März bis 30. Juni hat Roger Hug aus Gansingen Colette Basler im Grossen Rat des Kantons Aargau ersetzt. Die Vertretung wurde aufgrund eines Unfalls von Colette Basler notwendig. Nach der Sommerpause übernahm sie wieder ...
Roger Hug hat Colette Basler wieder Platz gemacht
Vom 4. März bis 30. Juni hat Roger Hug aus Gansingen Colette Basler im Grossen Rat des Kantons Aargau ersetzt. Die Vertretung wurde aufgrund eines Unfalls von Colette Basler notwendig. Nach der Sommerpause übernahm sie wieder ihr Amt.
Im Kanton Aargau gilt seit dem 1. Januar 2023 eine spezielle Regelung zur Stellvertretung im Grossen Rat. Diese Regelung wurde durch eine Verfassungsänderung eingeführt, die das Aargauer Stimmvolk am 25. September 2022 mit 64,4 Prozent Ja-Stimmen angenommen hat. Die Stellvertretung ist unter bestimmten Bedingungen bei längerer Abwesenheit von Ratsmitgliedern möglich. Die Dauer der Stellvertretung ist auf einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten begrenzt. Die Stellvertretung wird durch die Person wahrgenommen, die auf der gleichen Wahlliste im entsprechenden Wahlkreis am meisten Stimmen erhalten hat, aber nicht gewählt wurde. Diese Person rückt also für einen bestimmten Zeitraum nach, um die abwesende Person zu ersetzen.
In der Zeit der Sportferien überbrachte Rolf Schmid – telefonisch – die Botschaft, dass Colette Basler schwer verunfallt sei. Er bat Roger Hug, sich Gedanken dazu zu machen und abzuklären, ob er überhaupt nachrücken möchte. Für Roger Hug war das ein Schock; dank der Ferienzeit konnte er sich mit dem Gemeindeverband Sozialbereiche Bezirk Rheinfelden, seinem Arbeitgeber, gut absprechen und die nötigen Einwilligungen einholen.
Feierlicher Moment
Die Aufnahme in den Grossen Rat war für ihn sehr eindrücklich: Zuerst wurde er in der Fraktionssitzung mit einem Geschenk bedacht und somit herzlich aufgenommen. In der Sitzung standen alle bei seiner «Vereidigung» («Ich gelobe es!»). Markus Gabriel, der Grossratspräsident, die Regierungsräte Egli und Gallati gratulierten ihm persönlich. Gallati gab ihm – augenzwinkernd – den Rat mit, «sich nicht zu sehr von seiner Fraktion beeinflussen zu lassen». Im Grossen Rat geht es darum, mehrheitsfähige Beschlüsse zu bekommen, Allianzen zu schmieden, Absprachen zu treffen, miteinander – parteiübergreifend – zu diskutieren. Natürlich findet man in der eigenen Fraktion am meisten Rückhalt, findet dort auch Fachund politisches Wissen, aber auch regionale Allianzen (Verkehr) sind matchentscheidend. Roger Hug spürte, dass die Arbeitsbelastung enorm ist; so kann er sich gut an sein erstes Dokument erinnern, das er zu lesen hatte: 164 Seiten. Er spezialisierte sich dann sehr schnell, kümmerte sich insbesondere um Fragen im Bereich Verkehr und Bildung; als ehemaliger sehr engagierter und umtriebiger Schulpflegepräsident in Gansingen und Schulsozialarbeiter in Rheinfelden hatte er dort schon grosse Einsicht und Erfahrung gewinnen können.
Emotionales Ende
Vor den Sommerferien, als sich abzeichnete, dass Colette Basler ihren Sitz wieder übernehmen konnte, wurde er im Grossen Rat und in der Fraktion verabschiedet. Oftmals hörte er «auf ein anderes Mal», «die nächsten Wahlen kommen bestimmt». Roger Hug vermisst heute die Zusammenarbeit in der Fraktion, aber auch den Kontakt mit den anderen Fricktaler Grossräten. (ua)