Wachsende Schülerzahlen erfordern eine vierte Kindergartenabteilung in Stein. Das allgemeine Wachstum und bessere Erschliessungen für den Langsamverkehr sind auch der Grund für die Planung einer Fussgängerüberquerung über die Autobahn A3.

Susanne Hörth

Neuer Schulraum entsteht in Stein gerade auf sehr markante Art und Weise. So konnte der Baufortschritt der Kanti Stein fast im Stundentakt mitverfolgt werden. Wenn nächstes Jahr die neue Mittelschule ihren Betrieb in der Übergangslösung (der eigentliche Neubau in Stein wird erst Mitte 2029 bezugsbereit sein) startet, werden voraussichtlich auch die laufenden Sanierungsarbeiten beim Steiner Primarschulhaus A abgeschlossen sein. Abgeschlossen und bereits bezogen ist der neue Erweiterungsbau. Für die Sanierung und Erweiterung der Schulgebäude hat das Steiner Stimmvolk rund 11 Millionen Franken gutgeheissen.

Dass es weiteren Schulraum, vielmehr eine vierte Kindergartenabteilung im Dorf braucht, zeigt sich mit Blick auf die Traktandenliste der kommenden Gemeindeversammlung vom 13. Dezember. 1,41 Millionen Franken werden dann der Versammlung dazu zur Beschlussfassung vorgelegt. «Die Planung einer vierten Kindergartenabteilung ist der zu erwartenden Anzahl Kinder ab dem Schuljahr 2025/26 geschuldet», erklärt Gemeindeschreiber Sascha Roth. Bereits an der Gemeindeversammlung in diesem Sommer wurde über die Situation und die aufgenommene Planung informiert. Wie genau die Zahlen bei den Kindergärtlern ab August 2025 aussehen, kann er nicht sagen und verweist dabei auf die laufenden Zu- und Wegzüge.

Klar sei hingegen, dass die Beurteilung von Schulleitung und Gemeinderat die Notwendigkeit einer zusätzlichen Kindergartenabteilung ergeben habe. «Neben dem Status quo, welcher zum Handeln zwingt, muss man auch die Entwicklung des Dorfes bezüglich neuen Wohnraums beachten, welche diesen Entscheid langfristig absichert», führt Roth aus. Als Beispiel für das bauliche Wachstum nennt er die Überbauung Neumatt 2.0.

Zum Standort der geplanten vierten Kindergartenabteilung hält er fest: «Es ist vorgesehen, an den drei bestehenden Abteilungen mit Baujahr 2003 ein analoges Gebäude anzuhängen. Dieses ist optisch perfekt an die bestehenden Gebäude angepasst.» Neu sollen zudem alle vier Abteilungen eine Photovoltaik-Anlage erhalten. Als sehr herausfordernd bezeichnet Sascha Roth den Zeitplan. Denn: «Die Inbetriebnahme soll auf das Schuljahr 2025/26 erfolgen.» Geplant ist ein Elementbau.

Fussgängerüberquerung über die Autobahn A3
An das Wachstum, unter anderem auch im Bereich Schule, lehnt sich ein weiteres Sachgeschäft der Steiner Gemeindeversammlung an. Es handelt sich um eine Fussgängerüberquerung über die Autobahn A3 zwischen Bahnhofweg und Bahnhof Stein-Säckingen. Sascha Roth verneint die Frage, ob es dazu schon eine Visualisierung gibt. Der Versammlung werde ein Verpf lichtungskredit in Höhe von 420 000 Franken für die Ingenieurdienstleistungen beantragt. «Das konkrete Projekt muss folglich erst noch erarbeitet werden. Bisher wurde die Machbarkeit bestätigt.»

Die geplante Fussgängerüberquerung ist eine Ergänzung zu der bereits bestehenden Unterführung. Diese habe, so der Gemeindeschreiber, teilweise einen Steigungswinkel, welcher für Personen, die mit Rollstuhl, Rollator oder auch mit Kinderwagen und schweren Reisekoffern unterwegs sind, nur schwer zu bewältigen sei. «Mit einer Fussgängerbrücke über der Autobahn, welche vom Bahnhofweg her über einen Treppenturm mit Lift erreichbar ist, wird dieses Problem gelöst.» Für den Treppenturm werden verschiedene Standorte gesucht.

Die Frage, ob der geplante Übergang auch einen Zusammenhang mit der Kanti Stein und der Entwicklung im Sisslerfeld habe, bejaht er. «Die Brücke führt zu einer Kapazitätssteigerung, welche der wachsenden Bedeutung des Bahnhofs Stein-Säckingen Rechnung trägt. Sie stellt zudem eine Attraktivitätssteigerung für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs dar.»