Silbermedaille von Jan Huber überragt alles

  30.09.2025 Sport, Sulz

Rad: Strassen-Weltmeisterschaften in Kigali (Ruanda)

Mit Fabian Weiss und dem Geschwisterpaar Jan und Lea Huber stand an den erstmals in Afrika, in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, ausgetragenen Strassen-Weltmeisterschaften ein Sulzer Trio im Einsatz. Das herausragende Ergebnis war die von Jan Huber am Freitag herausgefahrene Silbermedaille in der Kategorie Männer U-23.

August Widmer

Jan Huber war der einzige Fahrer, der 32 km vor dem Ziel des über 164 km führenden Rennens auf einen Angriff des Italieners Lorenzo Mark Finn reagierte. Huber vermochte alleine zum Italiener, der vor Jahresfrist in Zürich Junioren-Weltmeister geworden war, aufzuschliessen. Bis sechs Kilometer vor dem Ziel hielt Huber vorne mit. Der 20-jährige Sulzer, der für viele, so auch für die Fernseh-Kommentatoren von Eurosport ein «Nobody», ein unbekannter Fahrer war, musste an der «Cote Kjjal Golf» den Italiener ziehen lassen. Huber brach aber an der Schlusssteigung nicht ein. Er konnte zwar den führenden Finn nicht mehr einholen, aber der Sulzer hielt die Verfolger auf Distanz und erreichte 31 Sekunden hinter dem Sieger das Ziel und sorgte mit dem Gewinn der Silbermedaille für eine faustdicke Überraschung.

Gute Ergebnisse in nationalen Rennen
Dass man Jan Huber in der Radsportwelt noch nicht so kennt, hängt damit zusammen, dass der Sulzer in dieser Saison vor allem an nationalen Rennen teilgenommen hat. Dort vermochte der am 28. Mai 2005 Geborene jedoch sein Können anzudeuten. So gewann Huber im Mai das nationale Strassenrennen in Niederwil SG und im August den GP Oberbaselbiet in Zunzgen. Am GP von Gippingen, wo er im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft startete, glänzte Huber inmitten der Profis mit einem 40. Rang. Den Durchbruch auf internationaler Ebene schaffte Huber an der Tour de l’Avenir. Da belegte er als bester Schweizer den elften Schlussrang.

Als Lohn im Tudor-Team
Mit dem zweiten Rang an der U-23-Weltmeisterschaft hat Huber bewiesen, dass er derzeit zu den stärksten Nachwuchsfahrern der Schweiz zählt. Der Lohn für seinen Erfolg erfolgte denn auch postwendend. Bereits am Samstag meldete das Tudor-Team von Fabian Cancellara, dass Jan Huber nächstes Jahr für diese Schweizer Mannschaft fahren wird. «2026 bin ich noch im Nachwuchs-Team von Tudor», berichtete Huber am Rande der Jubiläumsfeier der Radsportschule Sulz-Gansingen. Der junge Rennfahrer war am Sonntagmorgen aus Ruanda heimgekehrt und machte den Jubiläumsfeierlichkeiten der Radsportschule vom Sonntagnachmittag die Aufwartung.

Lea Huber und Fabian Weiss zahlten Lehrgeld
Jan Huber war in Kigali erstmals an einer Weltmeisterschaft dabei. Da er jedoch im Einzelzeitfahren wie im Strassenrennen der U-23 im Einsatz stand, hatte er als einer der wenigen Schweizer zwei WM-Einsätze. Seine Schwester Lea und Fabian Weiss, der dritte Sulzer im Bunde der Schweizer WM-Fahrer, standen nur je einmal im Einsatz. Im Gegensatz zu Jan Huber zahlten sie Lehrgeld. Lea Huber gehörte im Strassenrennen der Kategorie U-23 lange Zeit einer grösseren Spitzengruppe an. Auf den letzten Kilometern vermochten sich daraus die Besten, ohne die Schweizerinnen, zu lösen und machten die Medaillen unter sich aus. Lea Huber kam als zweitbeste Schweizerin auf den 21.

Rang. Am Sonntag stand Fabian Weiss im Rennen der Elite/Profis für die gesetzten Schweizer im Einsatz. Nachdem er letztes Jahr in Zürich noch die U-23-Weltmeisterschaft bestritten hatte, war dies für Weiss der erste WM-Start in der Hauptkategorie. Auch er musste Lehrgeld bezahlen. Er gehörte im Meisterschaftsrennen von Kigali, in dem sich wie vor Jahresfrist der Slowene Tadej Pogacar das Weltmeistertrikot überzog, zum grossen Harst der Fahrer, die das schwere Rennen aufgaben.

Grosser Empfang geplant
Dessen ungeachtet wird es in Sulz einen Empfang der WM-Fahrerinnen und Fahrer geben. Dies war am Rande der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen der Radsportschule Sulz-Gansingen zu erfahren. «Es ist nicht selbstverständlich, dass aus einen Dorf mit 1000 Einwohnern, wie es Sulz ist, gleich drei Fahrerinnen und Fahrer an der Weltmeisterschaft dabei sind. Da dürfen wir schon einen zünftigen Empfang machen», verriet Lukas Zumsteg. Der heutige Präsident des RV Sulz war als Profi selber an einer Weltmeisterschaft in Portugal dabei. Das ist allerdings auch schon bald ein Vierteljahrhundert her. Das war nämlich 2001 in Lissabon, Portugal, der Fall. Bevor der Empfang in Sulz stattfindet, heisst es für Jan Huber allerdings nochmals ab nach Frankreich: Er wird nämlich an den Europameisterschaften teilnehmen, die bereits diese Woche in Frankreich stattfinden und wo auch der Gansinger Nicola Zumsteg das U-23-Strassenrennen bestreitet. Der grosse Empfang in Sulz wird deshalb erst anfangs Oktober nach den Kontinental-Meisterschaften stattfinden.


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