Spitex Magden-Olsberg-Maisprach feiert Jubiläum

Seit einem Jahrhundert gibt es die Spitex Magden-Olsberg-Maisprach – und sie ist so gefragt wie nie. Jährlich werden über 36 000 Einsatzstunden erbracht.

Valentin Zumsteg

Es geht zu wie im Bienenhaus: In einer ehemaligen Gewerbeliegenschaft an der Brüelstrasse 33 in Magden ist die Spitex Magden-Olsberg-Maisprach seit 2022 beheimatet. Hier werden die Einsätze der 38 Mitarbeiterinnen und Lernenden, die sich insgesamt 17 Vollzeitstellen teilen, geplant und koordiniert; hier schlägt das Spitex-Herz. Aus dem ehemals kleinen Verein ist ein mittelgrosser Betrieb geworden, der jährlich über 36 000 Einsatzstunden erbringt. 2021 waren es erst 32 000 Stunden.

Spannender, aber anspruchsvoller
In den vergangenen Jahren – vor allem in der Corona-Zeit – war ein grosses Wachstum zu verzeichnen. «Wir merken, dass die Spitäler ihre Patienten früher entlassen. Da müssen wir viel übernehmen», schildert Zentrumsleiterin Jacqueline Wepfer. Die Arbeit sei in den vergangenen Jahren spannender, aber auch anspruchsvoller geworden. «Bei der Spitex wird es niemandem langweilig», sagt Wepfer. Deutlich zugenommen habe auch die Verantwortung, betont Dörte Kamann, stellvertretende Zentrumsleiterin. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Klienten bei 157 – auch hier gab es in den vergangenen Jahren ein Wachstum. Eine Herausforderung bleiben die Finanzen – das ist in Magden gleich wie bei allen Spitex-Organisationen. Der Umsatz beläuft sich auf jährlich rund zwei Millionen Franken, wie Vereinspräsident Urs Manser ausführt.

Die Kooperation mit umliegenden Spitex-Organisationen läuft gut. «Wir pflegen die Zusammenarbeit. Es werden bereits verschiedene Angebote gemeinsam organisiert, zum Beispiel der regionale Spät-Nachtdienst. Das kann weiter ausgebaut werden.»

«Beschaffung der richtigen Pflege»
Heute ist die Spitex Magden-Olsberg-Maisprach ein KMU, doch begonnen hat alles klein und bescheiden: Im Jahre 1924 gründeten drei Frauen und drei Männer – darunter eine Hebamme, eine Krankenschwester und der Dorfpfarrer Werner Seiler – den Krankenpf legeverein Magden. Der Zweck war so formuliert: «Beschaffung der richtigen Pf lege für die Kranken von Magden.» Sechs Franken betrug der Jahresbeitrag damals. Die Krankenpflegerin erhielt zu Beginn einen Lohn von 1200 Franken pro Jahr, 1933 wurde er auf 1500 Franken erhöht. Nach 20 Jahren zählte der Verein 184 Mitglieder. Seither ist viel Zeit vergangen – und der Verein stetig gewachsen. 1986 stiess die Gemeinde Olsberg zum Krankenpflegeverein Magden, 1988 folgte die Umbenennung in «Haus- und Krankenpf legeverein Magden». Das neue Krankenversicherungsgesetz, das 1996 in Kraft trat, brachte grosse Veränderungen. Die Krankenpflege zu Hause wird seither von der obligatorischen Grundversicherung mitfinanziert. Im gleichen Jahr wurde der Name in «Spitex-Verein Magden/ Olsberg» umgewandelt. 2003 erfolgte schliesslich die Fusion mit der Spitex Maisprach. Heute zählt der Verein rund 600 Mitglieder, sowohl Einzelpersonen als auch Familien.

«Es ist schön und etwas Besonderes, dass wir unser 100-Jahr-Jubiläum feiern können», sagt Jacqueline Wepfer mit Blick auf die lange Geschichte. Für die Zukunft sieht sie die Spitex Magden-Olsberg-Maisprach gut aufgestellt. «Es braucht uns mehr denn je.»

Am kommenden Freitag, 24. Mai, wird die Jubiläums-Generalversammlung um 18.30 Uhr im Gemeindesaal Magden gefeiert. Weitere Jubiläumsanlässe sind während des ganzen Jahres geplant.