«Rotblau ist für mich eine Herzensangelegenheit»
06.12.2023 Persönlich, KaiseraugstDominik Schmid lebt seinen grossen Traum, er spielt als linker Verteidiger beim FC Basel. Sein Weg dorthin war nicht immer nur eben, aber sein Durchhaltewillen, sein sportlicher Einsatz und seine Liebe zum Fussball hat sich ausbezahlt.
Catherine Hossli
Alles fing auf dem ...
Dominik Schmid lebt seinen grossen Traum, er spielt als linker Verteidiger beim FC Basel. Sein Weg dorthin war nicht immer nur eben, aber sein Durchhaltewillen, sein sportlicher Einsatz und seine Liebe zum Fussball hat sich ausbezahlt.
Catherine Hossli
Alles fing auf dem «Schueli» in Kaiseraugst an. Der Fussballrasen beim Schulhaus Dorf, inmitten der Kastellmauer, war die zweite Heimat vom kleinen Knirps Dominik. «Mein Mami und Papi mussten mich jeden Abend vom Fussballplatz nach Hause zerren», erzählt der heute 25-jährige Dominik Schmid. So spielte er in jungen Jahren zuerst beim FC Rheinfelden, wechselte später aber zum neu gegründeten Verein FC Kaiseraugst. In seinem Heimatdorf fühlte er sich wohl und so stach er wohl, unter anderem, bei einem Heimspiel gegen die FC Basel U10 heraus. Ein Verantwortlicher der FCB-Junioren kam auf ihn zu – oder besser gesagt, auf seine Eltern – und so kam es zu einem ersten Treffen im Joggeli. Fortan war Dominik beim FCB unter Vertrag und spielte bei den U11 Junioren. «Das war für mich eine grosse Sache, der FCB war für mich schon immer das Nonplusultra, und jetzt, meinem Traum ein Stück näher zu kommen, war unglaublich. Ich wollte die Chance am Schopf packen, aber ich wusste schon damals, dass der Weg zum Fussballprofi noch ein weiter sein wird», so Schmid.
«Der Spass am Fussball war für mich damals zwar noch im Vordergrund, aber trotzdem war ab sofort ein gewisser Leistungsdruck da. Die vielen Auswärtsspiele (Deutschland, Österreich, Russland etc.) haben meine ganze Familie gefordert und völlig in Beschlag genommen. Mein Fussballspielen war stets im Mittelpunkt und es drehte sich alles um den FCB. Meine Schwester, aber natürlich auch meine Eltern, mussten auf Vieles verzichten. Aber wir haben das zusammen gut gemanagt und ich bin ihnen dafür sehr dankbar», erzählt Dominik Schmid.
Zwischenstationen als Ausleihe bei FC Lausanne und FC Wil
An seinem Geburtstag, 10. März 2017, durfte Dominik seinen ersten Profivertrag beim FCB unterschreiben und er stieg als Nachwuchsspieler ins Kader der 1. Mannschaft auf. Der Leihtransfer zum FC Lausanne-Sport, mit 18 Jahren, prägte den jungen Mann: «Es war richtig schwierig für mich, weg von zu Hause, ganz alleine und mein Schulfranzösisch liess zu wünschen übrig. Aber genau diese Herausforderungen haben mich in meiner persönlichen Entwicklung extrem weitergebracht. Ich musste nicht nur viel auf dem Fussballplatz, sondern auch daneben einstecken und auf Vieles verzichten, zum Beispiel mit Kollegen ausgehen und Party machen. Ich ziehe meine strikten Regeln voll durch, weil ich selber mit mir im Reinen sein möchte und mich gut auf meine Spiele vorbereiten will, damit ich mich nachher im Spiegel anschauen und sagen kann, daran hat es nicht gelegen. Ich war gerne beim FC Lausanne, bin aber dort von der Super League abgestiegen in die Challenge League. Der FC Wil 1900, ebenfalls Challenge League, zeigte Interesse an mir und da ich nicht zum FCB zurück konnte, folgte ich dem Rat meines Beraters und wechselte zu Wil. Als ich dort mehrheitlich auf der Reservebank sass, war ich auf dem Nullpunkt. Was läuft hier, beim FCB habe ich noch in der Champions League gespielt und innerhalb eines Jahres steh ich nur noch «‹abseits›?»
Der Höhepunkt mit dem Aufgebot in die Nationalmannschaft
Dann hat sich das Blatt gewendet. Ciriaco Sforza wurde Trainer beim FC Wil und hat das Potenzial von Schmid in einer neuen Position erkannt. Er setzte ihn als linken Verteidiger ein, in einer richtig coolen Mannschaft aus talentierten jungen und erfahrenen Spielern. Schmid zeigte sein Können, konnte seine Super League Erfahrung einbringen und führte die jungen Spieler an.
Dann kam der komplette Wechsel. Der Grashopper Club Zürich bekundete Interesse an ihm und Dominik Schmid entschied sich, zum damals besten Challenge-League Verein zu wechseln. «Bis zu diesem Zeitpunkt wollte ich immer zurück zum FCB, das war immer in meinem Hinterkopf, wann holen sie mich wieder? Aber das kam leider nicht und so löste ich mich schliesslich vom FCB und traf damit die richtige Entscheidung: Drei wunderbare Jahre, inklusiv Aufstieg in die Super League in der ersten Saison haben das bestätigt». Dominik Schmid konnte sich etablieren und dann kam der Anruf von Murat Yakin: «Er überbrachte mir das Aufgebot in die Schweizer Nationalmannschaft. Vor lauter Aufregung ist mir das Handy fast runtergefallen, so gezittert habe ich, unglaublich! Die Aufnahme in die Nati im März 2023 war für mich ein Höhepunkt. Leider hat es bis heute nicht mehr für einen Einsatz gereicht, aber trotzdem war es eine Riesenerfahrung, bei den Besten der Besten mitzumischen», schwärmt Schmid.
«Mein Herz schlägt für den FCB»
Sein Kampfgeist, Ehrgeiz und fussballerisches Können, sowie das Aufgebot in die Nati haben auch den FCB wieder aufhorchen lassen und so liess die langersehnte Anfrage seinen Bubentraum in Erfüllung gehen. Seit Juli 2023 ist Dominik Schmid wieder beim FC Basel unter Vertrag, vorerst für drei Jahre. Dominik freut sich: «Rotblau ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich bin wieder in meiner Heimat und habe Familie und Freunde in meiner Nähe. Alle meine Stationen möchte ich nicht missen und schätze sie sehr, aber mein Herz schlägt für den FCB, ich bin angekommen und fühle mich wohl hier in Kaiseraugst, wo alles begann».