Noch sind nicht alle freien Stellen bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal besetzt. Die Situation hat sich aber deutlich verbessert – auch dank einer Erhöhung der Löhne.
Valentin Zumsteg
Die Regionalpolizei Unteres Fricktal hat in den vergangenen Monaten ...
Noch sind nicht alle freien Stellen bei der Regionalpolizei Unteres Fricktal besetzt. Die Situation hat sich aber deutlich verbessert – auch dank einer Erhöhung der Löhne.
Valentin Zumsteg
Die Regionalpolizei Unteres Fricktal hat in den vergangenen Monaten für einige Schlagzeilen und politische Vorstösse gesorgt. Grund: Es gab im Korps zahlreiche Abgänge, so dass der ursprüngliche Sollbestand von 13,5 Vollzeitstellen teilweise bei weitem nicht mehr erfüllt werden konnte. Ende August 2024 zählte die Repol nur noch acht Polizistinnen und Polizisten. Jetzt sieht die Sache deutlich besser aus, aber noch ist das Problem nicht vollständig gelöst. Seit Anfang Jahr konnten vier zusätzliche Polizistinnen und Polizisten gewonnen werden (die NFZ berichtete). Zwei weitere werden am 1. Mai beginnen, wie Hansueli Loosli, Leiter der Regionalpolizei Unteres Fricktal, gestern anlässlich einer Medienorientierung erklärte. «Bis zur Erreichung des Sollbestands fehlen noch 140 Stellenprozent», so Loosli. Ein Aspirant ist bereits in Ausbildung. Zudem soll im Herbst eine weitere Aspirantin oder ein weiterer Aspirant beginnen – hier läuft die Suche.
«Schwer in der Krise»
«Wir waren schwer in der Krise. Die Freude ist jetzt gross, dass wir neue Gesichter begrüssen können, nachdem uns zahlreiche Leute verlassen haben», betont Walter Jucker, Vizeammann von Rheinfelden. Die Repol ist organisatorisch bei der Stadt angegliedert. Um neue Polizistinnen und Polizisten zu finden, sind in den vergangenen Monaten die Löhne deutlich angehoben worden. «Als Sofortmassnahme zahlen wir seit Mitte 2024 rund 700 Franken mehr pro Monat. Vorher bewegten sich unsere Löhne im Schweizer Durchschnitt; in der Nordwestschweiz ist das Lohnniveau aber höher. Dem haben wir uns angepasst», so Jucker.
«Konnten auf Kollegen zählen»
Wegen des Unterbestands im Unteren Fricktal hat die Regionalpolizei Oberes Fricktal im vergangenen Jahr ausgeholfen. «Ohne diese grosse Hilfe wäre ein halbwegs normaler Betrieb nicht möglich gewesen. Wir konnten auf die Kolleginnen und Kollegen zählen», erklärt Jucker. Gleichzeitig unterstreicht er, dass aus Sicht der lokalen Sicherheit 2024 kein aussergewöhnliches Jahr gewesen sei. Mit Zahlen der Kantonspolizei belegen Loosli und Jucker, dass es 2024 im Bezirk Rheinfelden weniger Einbrüche als im Jahr zuvor gegeben hatte. Waren es 2023 noch 244 Einbrüche, sank diese Zahl im letzten Jahr auf 204. Im laufenden Jahr sieht es allerdings wieder schlechter aus. «Im ersten Quartal gab es sehr viele Einbrüche», sagt Jucker.
Im vergangenen Jahr betrug die sichtbare Polizeipräsenz im unteren Fricktal total 10 554 Stunden, das sind sogar 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. «Davon wurden 1500 Stunden durch die Polizei Oberes Fricktal geleistet», schildert Hansueli Loosli. Nachdem 2023 die Zahl der gemeldeten Velodiebstähle (219) gegenüber dem Vorjahr (366) deutlich gesunken war, stieg sie 2024 wieder auf 237. Die Regionalpolizei führte 166 Geschwindigkeitskontrollen durch (Vorjahr: 205) und stellte dabei 15 396 Übertretungen fest (+1,73 Prozent).
Der finanzielle Aufwand für die Repol Unteres Fricktal lag 2024 um 2,5 Prozent über dem Vorjahr, der Ertrag sank um 4,8 Prozent. Unter dem Strich resultiert ein Nettoaufwand von 1,627 Millionen Franken (+8,44 Prozent), den die 15 beteiligten Gemeinden begleichen müssen.