Industrieparkbetreiber GETEC will weitere Unternehmen ansiedeln
Novartis überträgt alle ihre Immobilien, infrastrukturbezogenen Vermögenswerte und Dienstleistungen in Stein an den Industrieparkbetreiber GETEC. Dennoch will die Novartis weiterhin in Stein produzieren und ...
Industrieparkbetreiber GETEC will weitere Unternehmen ansiedeln
Novartis überträgt alle ihre Immobilien, infrastrukturbezogenen Vermögenswerte und Dienstleistungen in Stein an den Industrieparkbetreiber GETEC. Dennoch will die Novartis weiterhin in Stein produzieren und bleibt grösste Mieterin im «Life-Science-Park Rheintal».
Walter Herzog
Novartis hat am Dienstag bekanntgegeben, dass sie ihren Life-Science-Park «Rheintal» in Stein an das Unternehmen Getec, einen Spezialisten für professionelle Industrieparks, übergeben wird. «Novartis will sich stärker auf ihr Kerngeschäft, die Herstellung innovativer pharmazeutischer Produkte fokussieren,» heisst es in der Mitteilung. Das Unternehmen Getec hat langjährige Erfahrung in der Verwaltung von Infrastrukturparks. Sie möchte das wirtschaftliche Poten zial des Areals weiter ausbauen. Zu den finanziellen Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Novartis wird als grösste Mieterin weiterhin Medikamente und Therapien auf dem Gelände des Life-Science-Parks Rheintal herstellen. Im Rahmen der Transaktion plant Novartis, Immobilien sowie infrastrukturbezogene Vermögenswerte und Dienstleistungen bis Ende des 4. Quartals 2023 an Getec zu übertragen. Getec verfüge über ausgewiesene Expertise im Management von Industrieparks, Know-how in der industriellen Energiewende und eine starke Finanzkraft. Bereits seit 2019 betreibt Getec für Novartis und weitere Unternehmen die Infrastruktur in Schweizerhalle. Im Zusammenhang mit der Transaktion werden voraussichtlich auch 25 Mitarbeitende von Novartis im Bereich Dienstleistungen und Infrastruktur auf den Käufer übergehen. Der Standort biete ein ideales innovatives Umfeld, Zugang zu hochqualifizierten Mitarbeitenden aus der Region und grosse Ausbaureserven, heisst es weiter. Getec plant den Life-Science-Park Rheintal langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln und in das Gelände zu investieren, um neue Mieter zu gewinnen. Stein werde für Novartis weiterhin ein Standort von strategischer Bedeutung für die Herstellung und Markteinführung innovativer Medikamente bleiben. Novartis betreibt in Stein ein Produktionswerk für feste Darreichungsformen, Medikamente zur Injektion, für Zell- und Gentherapien sowie ein Mahl- und Mischzentrum für die chemische Produktion.
Rund ein Drittel der Fläche des Life-Science-Park Rheintal ist zurzeit ungenutzt. Novartis hatte daher Anfang 2021 den Life-Science-Park Rheintal in Stein gegründet, um weitere Life-Science-Unternehmen für den Standort zu gewinnen. Für die angesiedelten Firmen bietet der Park umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Gebäude-Management, Energieversorgung, Engineering, Wartung, Logistik sowie Abwasserreinigung und Abfallentsorgung. Die kantonale Standortförderung begrüsst die Übertragung des Areals durch Novartis an den spezialisierten Industrieparkbetreiber.
Im Life-Science-Park Rheintal sind heute knapp 2000 Mitarbeitende von Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Produktion beschäftigt. Neben Novartis ist der Chemie- und Pharmakonzern Lonza seit 2019 in Stein vertreten und hat im Juni 2022 eine zusätzliche Vereinbarung mit Novartis zur Erweiterung der Produktionskapazitäten unterzeichnet. Das internationale Biotechnologieunternehmen Celonic ist seit Anfang 2021 ebenfalls dort ansässig. Bei Novartis arbeiten weltweit rund 103 000 Menschen aus mehr als 140 Nationen.