Neues Schuljahr, alte Probleme
13.08.2024 Fricktal, SchuleIm Kanton Aargau starteten gestern Morgen 84 200 Volksschülerinnen und -schüler ins Schuljahr 2024/25. Für 7600 von ihnen war es der erste Tag im Kindergarten. Die Primarschule in Frick hiess 40 Erstklässlerinnen und Erstklässler willkommen.
Simone Rufli
...Im Kanton Aargau starteten gestern Morgen 84 200 Volksschülerinnen und -schüler ins Schuljahr 2024/25. Für 7600 von ihnen war es der erste Tag im Kindergarten. Die Primarschule in Frick hiess 40 Erstklässlerinnen und Erstklässler willkommen.
Simone Rufli
Mit himmelblauen Ohren ist es für Hasen nicht einfach, Freunde zu finden. Ob es hilft, wenn man die Ohren unter Hüten versteckt? Nur, bis man den Hut verliert, so Schulleiter Peter Boss, der zum Schulstart an der Primarschule in Frick traditionell eine mutmachende Geschichte erzählt. Auf seinem einsamen Weg von Hut zu Hut lernt der Hase viel – vor allem aber, sich zu akzeptieren, so wie er ist.
Während die 40 Kinder (1. Klasse und Einschulungsklasse) – der kleinste Jahrgang der letzten 22 Jahre – von den Lehrpersonen in die Schulzimmer geführt wurden, durften die Eltern die Einschulung im Café des Elternvereins nachwirken lassen. Alle Stellen zu besetzen ist für die Schulen jeweils eine Herausforderung. Auch an der Primarschule in Frick, wo 93 Kindergärtler und 342 Schul-Buben und -Mädchen von 47 Lehrpersonen, Teilzeitlehrpersonen und 5 Heilpädagoginnen (unterstützt durch 6 Assistenzpersonen und 2 Zivildienstleistende) unterrichtet werden, hat es Abgänge zu ersetzen gegeben: Sechs infolge von Neuorientierungen, zwei aufgrund von Pensionierungen. «Alle Klassenlehrerfunktionen konnten mit ausgebildeten Lehrpersonen besetzt werden, auch die Fachlehrpersonen und schulischen Heilpädagoginnen sind entsprechend qualifiziert», so Peter Boss.
Anhaltendes Wachstum
Die Entwicklung der Schülerinnenund Schülerzahlen in der Aargauer Volksschule zeigt ein anhaltendes Wachstum. Über die vergangenen neun Schuljahre sind diese um rund 15 Prozent angestiegen. Viele Gemeinden benötigen deshalb zusätzlich Schulraum und Fachpersonal. Derzeit sind von 12 252 Lehrpersonen im Kanton Aargau deren 2162 teiloder nicht stufengerecht qualifiziert. 19 Absolventen der vor drei Jahren an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz in Brugg eingeführten Studienvariante Quereinstieg unterrichten seit gestern neu als diplomierte Lehrpersonen.
Beim Übertritt von der obligatorischen Volksschule in ein Bildungsangebot der Sekundarstufe II präsentieren sich die Zahlen wie folgt: Maturitätsschulen 1346 Neueintritte (+ 92 gegenüber Vorjahr), Fachmittelschule (326 Neueintritte, + 25), duale Grundbildung (6256 Neueintritte, + 194), Wirtschafts- und Informatikmittelschule, bei denen ein Abschluss EFZ mit Berufsmatur erzielt wird (WMS 140 Neueintritte, + 35; IMS 60, + 3). Der Zuwachs im Bereich der dualen Grundbildung erfolgt vorwiegend bei den gewerblich-industriellen Berufen: 3369 Jugendliche haben neu einen Lehrvertrag in dieser Branche unterschrieben. Das sind 201 Lehrverträge mehr als im Vorjahr. Regierungsrat Alex Hürzeler besuchte am ersten Schultag die Berufsschule Lenzburg (BSL).
Neuerungen in Böztal
Einen besonderen ersten Schultag erlebten gestern auch die Kinder und das Lernbegleitungs-Team der Privatschule Wirkstadt im Böztaler Ortsteil Elfingen. Der Aargauer Erziehungsrat hat der Privatschule im April die Bewilligung für die provisorische Phase der Oberstufe erteilt. Somit dürfen die Kinder an der «Wirkstadt» nun vom Kindergarten bis zum Ende der 9. Klasse alle Stufen durchlaufen.
Auch an den öffentlichen Schulen in Böztal gibt es Neuerungen: Seit gestern bietet die Gemeinde an allen drei Schulstandorten (Bözen, Effingen und Hornussen) Tagesstrukturen an.