Die zwölfjährige Mia Jaccard aus Kaiseraugst ist Trommlerin, Pferdenärrin und ganz nebenbei noch dreifache Schweizermeisterin im Trampolin-Synchronspringen.
Catherine Hossli
Es ist gar nicht so einfach, einen Interviewtermin mit Mia Jaccard zu ...
Die zwölfjährige Mia Jaccard aus Kaiseraugst ist Trommlerin, Pferdenärrin und ganz nebenbei noch dreifache Schweizermeisterin im Trampolin-Synchronspringen.
Catherine Hossli
Es ist gar nicht so einfach, einen Interviewtermin mit Mia Jaccard zu finden. Sie besucht seit August 2024 die Bezirksschule Rheinfelden und ist ziemlich «busy», um es salopp zu sagen. Das Gespräch fand zwischen Schule und Training statt. Mia stellte die Schultasche beim Nachhausekommen beim Sofa ab, setzte sich an den Tisch und war bereit. Sie scheint es gewohnt zu sein, von einem Termin zum anderen zu switchen.
Eine Schnitzelgrube zum Üben der Sprünge
Mit sieben Jahren kam Mia mit einer Freundin übers Kunstturntraining zum Trampolinspringen. «Das Schnuppertraining in Liestal hat mich begeistert und so besuchte ich fortan fünfmal die Woche das Sprungtraining. Ein Training geht zweieinhalb Stunden. Wir wärmen uns zuerst auf, gehen dann eineinhalb Stunden aufs Trampolin und machen zum Schluss noch Krafttraining. Für schwierige Sprünge, oder Sprünge vor denen man Angst hat, haben wir eine Schnitzelgrube. Man kann sich das so vorstellen, dass man in einen grossen Pool mit Marshmallows springt», erzählt Mia. «Und jedes Jahr vor den Sommerferien müssen die Kinder die Grube ausräumen und alle verlorenen Sachen, wie Haargummis etc. zusammensuchen», bringt sich Pascale Jaccard, Mias Mutter ein. «Ja genau, aber es sind hauptsächlich Socken, die wir rausfischen», lacht Mia. Denn geturnt wird auf dem Trampolin mit weissen Socken oder «Schläppli». Dies aus Sicherheit, damit die Zehen nicht in den Löchern des Spanntuches hängen bleiben. Sicherheit ist bei dieser Sportart gross geschrieben. «Mir ist zum Glück noch nie etwas passiert, denn die Trainer stehen immer bereit, um einen abzufangen. Disziplin und Benehmen ist natürlich gefordert, aber meine drei Trainer sind alle sehr nett», meint Mia weiter.
Dreimal Gold und zweimal Bronze
Die Disziplin hat sich bei Mia ausbezahlt. Sie hat mit ihrer jeweiligen Partnerin zusammen dreimal Gold im Trampolin-Synchronspringen an den Jugend-Schweizermeisterschaften gewonnen und wurde zweimal Dritte im Einzelwettkampf.
Mittlerweile hat Mia ihr Training auf dreimal pro Woche reduziert, da der Wechsel in die Oberstufe zeitund lernintensiver ist und die Sportlerin auch dem schulischen Anspruch gerecht werden möchte. Mia Jaccard möchte nämlich gern Ärztin oder Tierärztin werden. Das hat sie sich in den Kopf gesetzt und man kann sich gut vorstellen, dass sie das auch erreichen wird.
Kaum zu glauben, aber Mia hat neben ihrer grossen Leidenschaft, dem Trampolinspringen, noch weitere Hobbys. Sie trommelt bei der «Seibi Clique» in Basel mit und ihr drittes, wortwörtliches «Steckenpferd» ist Reiten. Zudem darf die Familie natürlich auch nicht zu kurz kommen. Mia kommt nämlich aus einer «Patchwork-Familie» und hat einen Bruder und vier erwachsene Halbgeschwister.
All diese wunderbaren Dinge mit Freude, Begeisterung und Hingabe unter einen Hut packen zu können ist wirklich beachtlich.