Möhlin hat einen «Eidgenossen» mehr
12.09.2025 Sport, MöhlinGemeinde empfängt die Fricktaler ESAF-Teilnehmer
Es war die Sensation am ESAF 2025, der Kranzgewinn des Möhlmer Sascha Streich. Der Schwinger vom Schwingklub Muttenz wurde am Mittwoch zusammen mit den Fricktaler ESAF-Teilnehmern in Möhlin empfangen.
Ludwig ...
Gemeinde empfängt die Fricktaler ESAF-Teilnehmer
Es war die Sensation am ESAF 2025, der Kranzgewinn des Möhlmer Sascha Streich. Der Schwinger vom Schwingklub Muttenz wurde am Mittwoch zusammen mit den Fricktaler ESAF-Teilnehmern in Möhlin empfangen.
Ludwig Dünner
Für die Gemeinde Möhlin ist es nicht der erster Eidgenössische Kranzschwinger, welchen sie empfangen durfte. Im Jahre 1969 war es Paul Soder und in den Jahren 1983 und 1986 war es Stefan Schlachter, welche den Eidgenössischen Kranz feiern durften. Nun konnte der dritte Möhlmer Eidgenosse am Mittwochabend in der Fuchsrainturnhalle empfangen werden. Unter den Klängen der Musikgesellschaft Möhlin durften die Schwinger und Vertreter der Gemeinde sowie der Schwingklub einmarschieren. Gemeindeammann Markus Fäs hiess die anwesenden Vereinsdelegationen und Schwingfans von Möhlin und dem Fricktal herzlich willkommen. Seine Gratulationen galten neben dem heimischen Neueidgenossen Sascha Streich auch den beiden anwesenden Schwingern vom Schwingklub Fricktal, Sämi Schmid und Luis Hasler, welche ebenfalls am ESAF teilnahmen.
Vom Kantonalkranzer zum Eidgenossen
Sascha Streich ist mit seiner Familie in Muttenz aufgewachsen. Seine Schwingkarriere startete er im Schwingkeller in Muttenz, auf Anraten seines Stiefvaters. Sascha Streich konnte schon früh bei den Jungschwingern seine ersten Erfolge feiern, da er immer eine gute Schwingerfigur hatte. Dies ist im Übrigen auch heute noch so. Er ist 1,90 Meter gross, hat eine breite Schulter und ist kräftig gebaut. Reto Schmid, Präsident des Schwingklubs Muttenz, würdigte den frischgebackenen Eidgenossen für die Leistungen in seiner Schwingerlaufbahn. Der 24-Jährige konnte bei den Aktivschwingern früh Erfolge feiern. Streich ist einer, der nicht gerne verliert, was ihn zu einem ungemütlichen Gegner macht. So hatte er auch in diesem Jahr fast gleich viele gestellte Gänge wie er gewonnen hat. Verloren hat er nur rund einen Drittel der Gänge.
Trotz seinen Erfolgen musste er sich bis zu seinem 21. Lebensjahr gedulden, bis er am Solothurner Kantonalschwingfest im Jahre 2022 seinen ersten Kranz erkämpfen konnte. In den Jahren 2023, 2024 und 2025 waren es jeweils zwei Kantonalkränze, welche er gewann. Mit den beiden Kranzgewinnen von diesem Jahr war er einer von denen, welche sich nach dem Aargauer Kantonalschwingfest bereits mit einem Bein im NWS-Kader für die Teilnahme am ESAF sahen. Für Streich änderte sich am Fricktaler Abendschwinget diese Ausgangslage, als er sich wegen einer Verletzung, nach drei Gängen vom Fest abmelden musste. Nach einer Operation am Knie blieben noch rund acht Wochen, um am ESAF wieder fit fürs Kurzholz zu sein. Am Trainingsweekend vom 16. August wagte Sascha Streich seine ersten Gehversuche im Sägemehl, welche aufzeigten, dass sein Heilungsprozess abgeschlossen war und einem Start am ESAF nichts mehr im Wege stand. Er war sicher nicht zuoberst auf der Liste für einen Neueidgenossen, doch für Streich war es ein Ziel. «Wenn ich nicht ans ESAF gehen möchte, um mit einem Kranz zurückzukehren, könnte ich zu Hause bleiben», erklärte er im Vorfeld seinem Stiefvater. So konnte Sascha Streich über das ganze ESAF-Wochenende vier Gänge für sich entscheiden, davon zwei gegen einen Eidgenossen und vier Gänge stellte er. Am Ende standen 74,50 Punkte auf seinem Konto und er durfte sich am Sonntagabend zum ersten Mal den Eidgenössischen Kranz aufsetzen lassen.
Dreieinhalb Teilnehmer
Da Sascha Streich viele Trainings beim Schwingklub Fricktal absolviert und im Fricktal wohnt, waren es für Thomas Stocker dreieinhalb Fricktaler Schwinger in Mollis. Die beiden Präsidenten Reto Schmid und Thomas Stocker sind aber klar der Meinung, dass es sich bei Streich nicht um eine halbe Portion handelt. Neben dem Eidgenossen würdigte Thomas Stocker nochmals die am ESAF in Mollis und im Verlauf der ganzen Saison erbrachten Leistungen der beiden anwesenden Fricktaler Schwinger Luis Hasler und Sämi Schmid, sowie von Tobias Dünner, welcher bereits in den Ferien weilte. Die Gemeinde Möhlin offerierte anschliessend einen «Schwinger-Apéro» mit Getränk und Wurst vom Grill.