Im Januar 2023 legte Lonza im Sisslerfeld den Grundstein für den Bau von «Dolphin», eine Abfüll- und Veredelungsanlage für Arzneimittel für rund 500 Millionen Franken und bereits plant der Pharma-Konzern mit «Kraken» das nächste Grossprojekt.
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Im Januar 2023 legte Lonza im Sisslerfeld den Grundstein für den Bau von «Dolphin», eine Abfüll- und Veredelungsanlage für Arzneimittel für rund 500 Millionen Franken und bereits plant der Pharma-Konzern mit «Kraken» das nächste Grossprojekt.
Simone Rufli
Für das Projekt «Kraken» will der Pharma-Konzern Teile der bestehenden Infrastruktur der Bauplatzinstallation «Dolphin» weiternutzen. In einem zweistöckigen Baucontainer westlich der Baustelle Kraken sollen temporäre Arbeitsplätze, Besprechungszimmer, sanitäre Einrichtungen sowie Pausen- und Aufenthaltsräume für 150 bis 200 Personen eingerichtet werden. Die geschätzte Anzahl Arbeitskräfte für das Projekt Kraken beträgt gemäss den Unterlagen rund 450 Personen. In Verbindung mit dem benachbarten Projekt «Dolphin» werden auf der Grossbaustelle etwa 600 Personen tätig sein, rund 100 davon sogenannte white collar (Büro und Planung) und 500 blue collar workers (Bauwesen, Fertigung, Logistik). Für Anlieferungen und Mannschaftsbusse sind rund 150 Stellplätze geplant, dazu kommen Zelte für die Vorfabrikation östlich der Baustelle.
Die temporären Einrichtungen sollen ab August 2025 bis spätestens Ende August 2028 bestehen. Das umfangreiche Baugesuch für die Bauplatzinstallation zum Projekt «Kraken» des Pharma-Konzerns liegt noch bis heute Freitag auf der Gemeindeverwaltung in Stein zur Einsicht auf. Für den eigentlichen Bau wird Lonza ein separates Gesuch einreichen. Entstehen soll ein Gebäudekomplex bestehend aus sieben Gebäuden auf einer Fläche von 11 000 Quadratmetern. Das Aushubvolumen wird mit rund 70 000 Kubikmetern angegeben.
Beim neusten Projekt geht es um eine umfassende Kapazitätserweiterung für die Produktion hochsensibler Arzneimittel im nördlichen Anlagenteil. Ziel ist es, die wachsende Nachfrage nach Arzneimitteln, insbesondere im Bereich der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), zu decken. Zu den geplanten Erweiterungen zählt unter anderem die Installation einer zusätzlichen Gefriertrocknungslinie, die für den sicheren Umgang mit hochpotenten Wirkstoffen ausgelegt ist. Mit «Kraken» sollen ergänzende Produktionsstätten zum laufenden Bauprojekt «Dolphin» realisiert werden.
Lonza mit starkem Wachstum
Wie das Unternehmen Lonza am Mittwoch mitgeteilt hat, ist es wieder in den Wachstumsmodus zurückgekehrt. Der Pharmazulieferer hat nicht zuletzt dank des Kaufs einer grossen Produktionsanlage von Roche in Kalifornien kräftig zugelegt. Der Umsatz von Lonza nahm von Januar bis Juni 2025 um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken zu, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr hatte Lonza noch der Wegfall des grossen Moderna-Auftrags für die Corona-Impfung zu schaffen gemacht. Das neu dazugestossene Werk im kalifornischen Vacaville dürfte 2025 rund eine halbe Milliarde Franken zum Konzernumsatz beisteuern. Der EBITDA stieg in der Folge auf 1,1 Milliarden Franken. Am Ende der Erfolgsrechnung standen 426 Millionen Franken als Reingewinn, nach 330 Millionen im Vorjahr. Angesichts der guten Entwicklung im ersten Halbjahr stellt der Konzern für dieses Jahr ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 20 bis 21 Prozent in Aussicht. (mgt/nfz)