«Jede und jeder soll das Beste aus sich herausholen können»
19.03.2025 Persönlich, SulzFür Elodie Schär und Jonas Obrist ist die Jugend Sulz Passion und Heimat
Seit vielen Jahren engagieren sich Elodie Schär und Jonas Obrist im Leiter-Team der Sulzer Jugend. Aus Überzeugung, wie sie betonen: «Diese Aufgabe bereitet uns viel Freude.»
...Für Elodie Schär und Jonas Obrist ist die Jugend Sulz Passion und Heimat
Seit vielen Jahren engagieren sich Elodie Schär und Jonas Obrist im Leiter-Team der Sulzer Jugend. Aus Überzeugung, wie sie betonen: «Diese Aufgabe bereitet uns viel Freude.»
Karin Pfister
«Das Turnen ist meine Leidenschaft. Ich habe im Verein viele gute Kolleginnen gefunden und geniesse den Zusammenhalt untereinander.» Mit dem Geräteturnen hat Elodie Schär, die in Kaisten aufgewachsen ist, relativ spät angefangen. Erst mit 13 Jahren trat sie bei den Sulzern ein. «Ich hatte vorher Volleyball gespielt; eine Kollegin hat mich mitgenommen ins Geräteturnen. Es hat mich fasziniert und sofort gepackt.» Inzwischen ist die 26-Jährige für die Hauptleitung der Mädchenabteilung verantwortlich. «Ich bin mit viel Leidenschaft dabei und möchte alles, was ich gelernt habe an die Jugend weitergeben.»
Kunstturnen als Familientradition
Jonas Obrist hat einst als kleiner Junge seinen Vater ins Turnen begleitet. «Viel konnte man hier bei uns sonst gar nicht machen, ausser velofahren», erinnert er sich scherzhaft. Inzwischen ist der 39-Jährige selbst Vater von drei Kindern und nimmt sein ältestes Kind mit ins Kunstturnen. «Der Verein bedeutet mir sehr viel und ist eines meiner grössten Hobbys. Mit dem Turnen verbinde ich viele schöne Erinnerungen und Freundschaften.» Jonas Obrist ist seit vier Jahren für die Hauptleitung bei der Knaben-Abteilung verantwortlich.
Die Jugend Sulz verfügt über eine Kunst- und Geräteturn-Abteilung bei den Knaben mit 22 Mitgliedern, eine Geräteturn-Abteilung bei den Mädchen mit 39 Mitgliedern sowie über eine Allround-Abteilung. Zehn Leiterinnen und acht Leiter stehen regelmässig in der Turnhalle. Rund die Hälfte der jungen Sportlerinnen und Sportler kommt aus dem Dorf selbst, die Restlichen kommen aus der Umgebung. Das Einzugsgebiet geht bis Wittnau und Leibstadt. Von der Leiter-Kapazität und der Infrastruktur her – der Laufenburger Ortsteil hat nur eine Turnhalle – sei der Verein an der oberen Grenze; zahlenmässig könne und wolle man nicht viel weiterwachsen.
Einmal im Jahr ein Schnuppertraining
«Wir versuchen, alle Kinder, die sich für unseren Verein interessieren und motiviert sind, aufzunehmen», erklärt Elodie Schär. Einmal im Jahr findet jeweils ein Schnupper-Training statt. Wichtig sei nicht, dass ein Kind besonders begabt sei, sondern dass die Mädchen und Knaben mit Begeisterung bei der Sache seien. «Es ist für uns am schönsten, wenn die Kinder motiviert mitmachen und jeder und jede das Beste aus sich herausholen kann.» Bei den Mädchen werden Boden, Schaukelringe, Sprung und Reck geübt. «Das Reck ist das schwierigste Gerät, vor allem in den höheren Kategorien. Es ist dort aus meiner Sicht technisch sehr anspruchsvoll, eine gute Übung zu turnen», sagt Elodie Schär. Die Knaben verfügen über ein Gerät mehr. Sie trainieren auch am Pauschenpferd, beziehungsweise an der Vorstufe davon, dem «Pilz». «Bei den jüngsten Turnern ist der Boden das schwierigste Gerät. Schon allein der Ablauf der einzelnen Elemente ist eine Herausforderung», meint Jonas Obrist.
Das Fernziel sei ganz klar, dass die jungen Geräteturnerinnen und Kunstturner später auch dem TV oder der Damenriege Sulz beitreten. «Die meisten, die bei uns anfangen, bleiben lange dabei, wenn sie sich in den ersten Monaten wohl fühlen.» Etwas heikel sei die Teenager-Zeit. «Der Körper verändert sich und einige Übungen müssen dadurch neu und anders trainiert werden. Manche verlieren während dieser Zeit deshalb, und auch wegen andern Freizeitangeboten, die Begeisterung etwas», so Jonas Obrist.
Mit 60 Kindern ans Eidgenössische Turnfest
Elodie Schär, die als Buchhalterin in einem Treuhandbüro arbeitet, steht in der Regel dreimal pro Woche in der Sulzer Turnhalle. Einmal mit der Jugend, zweimal als aktives Mitglied von TV/Damenriege. Dort trainiert sie in den Sparten Gymnastik und Gerätekombination (Barren/Boden). «Ich habe mit dem Verein während meiner eigenen Jugend sehr viel Schönes erlebt», sagt Jonas Obrist, der beruflich als Elektroprojektleiter bei einer Baufirma tätig ist. Er konzentriert sich momentan auf seine Tätigkeit als Jugendleiter. Um selbst aktiv zu turnen, fehlt dem Familienvater die Zeit. Die schönen Turn-Erlebnisse will das Hauptleiter-Team auch an die nächste Generation weitergeben. «Wir fahren im Sommer mit rund 60 Kindern ans Eidgenössische Turnfest nach Lausanne.» Der organisatorische und administrative Aufwand für den zweitägigen Ausf lug sei relativ gross, aber: «Wir machen das gerne.»
Vorher zeigen die Fricktaler ihr Können aber am Rhytal Cup in Laufenburg. Der Vorbereitungswettkampf auf die darauf folgende Saison wird im Zwei-Jahresrhythmus von der Jugend Sulz organisiert. Erwartet werden rund 320 junge Sportlerinnen und Sportler aus dem Fricktal und dem Zurzibiet sowie einige Turner aus dem aargauischen Kunstturnkader. Der Wettkampf findet am 29. und 30. März in der Sporthalle «Blauen» in Laufenburg statt.