Lange Nacht der Kirchen Wallbach
Die Wallbacher Kirche bot die Bühne für Zirkus, Politik und mitreissende Musik. Die schweizweit durchgeführte «Lange Nacht der Kirchen» bot Gelegenheit die Kirche einmal anders zu erleben. Den Auftakt machte Adrian Bolzern mit ...
Lange Nacht der Kirchen Wallbach
Die Wallbacher Kirche bot die Bühne für Zirkus, Politik und mitreissende Musik. Die schweizweit durchgeführte «Lange Nacht der Kirchen» bot Gelegenheit die Kirche einmal anders zu erleben. Den Auftakt machte Adrian Bolzern mit einem Schnelldurchlauf durch das Jahr eines Zirkusund Schaustellerseelsorgers. So erfuhr das interessierte Publikum, dass es am bekannten Zirkusfestival in Monaco auch eine kirchliche Auszeichnung gibt. Der Preis «Forum de la Pastorale», der «Christlichen Organisationen für die Seelsorge an Zirkus- und Schaustellern» vergibt einen Preis an Artisten, die sich zum Beispiel durch besonders soziales Engagement auszeichnen. Neben Taufen und Beerdigungen gehört auch das Einsegnen neuer Fahrgeschäfte oder ein Gottesdienst auf dem Autoscooter zu Bolzerns Aufgabengebiet.
In der Folge erzähle Nationalrätin Marianne Binder-Keller im Gespräch mit Kirchenpf leger Louis Jud, wie sie als junge Frau im Hin und Her zwischen den politischen Ansichten ihres Vaters und einem ihrer Kantilehrer an Politik herangeführt wurde. Wobei sie, wie sie erzählt, zu Beginn vor allem grundsätzlich dagegen war, egal um welches Thema es ging. Mittlerweile ist sie eine leidenschaftliche sympathische Politikerin und begnadete Rednerin, die ihre Meinung auf den Punkt bringen kann. Auch beim Thema Kirche. Sie findet es wichtig, dass Frauen mehr verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen können. Kirche funktioniere nur dank der Frauen.
Ein Glas Bier in der Kirche
In der Pause lud das schöne Wetter und die von der Kirchenpflege Wallbach organisierten leckeren Menüs zum Verweilen auf dem Kirchplatz ein. Aus der Kirche klangen derweil die ersten verheissungsvollen Akkorde vom Soundcheck des nächsten Programpunkts nach draussen. Stephen Leeson an der Gitarre und der rauchigen Stimme sowie Barry McGuire an den schnellen Fingern auf der Geige spielten sowohl typische Irische Songs als auch bekannte Nummern aus dem Folk- und Popgenere. Der Kirchenchor Wallbach wirkte bei zwei Liedern ebenfalls mit und wurde von den Musikern begleitet. Während das Publikum zu Beginn noch andächtig lauschte, hielt es je länger das Programm dauerte, niemanden mehr auf den Sitzen. Das irische Duo vermochte alle mitzureissen und hatte sichtlich Spass. Es sei ihnen noch nie passiert, dass man in der Kirche sogar ein Bier trinken dürfe, aber das sei grossartig.
Der Abend klang anschliessend in der Kellerbar aus. Mit den Worten: «Danke, ich gehe lächelnd und beschwingt nach Hause!», verabschiedete sich eine über 70jährige Seniorin kurz vor Mitternacht von den Organisatorinnen und Organisatoren. Was will man mehr? (mgt)