In realem Umfeld real forschen

  26.10.2023 Fricktal, Gemeinden, Münchwilen

Raumschiff Sisslerfeld ist gestartet

 

Mit an Bord ist auch die ETH Zürich

Mit der Gründung des Vereins Reallabor Sisslerfeld wurde ein weiterer und wichtiger Schritt bei der Entwicklung des grossen Industrieareals gemacht. Zu den Aufgaben des Reallabors gehört die gemeinsame Weiterverfolgung und Lösungsfindung bei Zukunftsthemen wie Energie und Mobilität.

Susanne Hörth

Welche Bedeutung die Gründung des Reallabors Sisslerfeld hat, zeigte sich am Dienstagabend in der Münchwiler Mehrzweckhalle auch in der Zusammensetzung der Anwesenden. Neben den Vertretern der vier Sisslerfeld-Gemeinden – sie sind die Trägerschaft des Vereins – nahmen unter anderem Regierungsrat Dieter Egli, Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich, sowie zahlreiche weitere Personen aus Politik, Verwaltung, Forschung und Industrie am Gründungsanlass teil. Durch den Anlass führte Bruno Tüscher, Gemeindeammann von Münchwilen. Diese Gemeinde ist zugleich auch Sitz des neuen Vereins.

«Real an der Gründung des Reallabors Sisslerfeld dabei zu sein, ist ein guter Moment», betonte Regierungsrat Dieter Egli in seinen Begrüssungsworten. Mit dem Reallabor werde eine bereits angestossene Gebiets-Entwicklung zusätzlich genutzt und unterstützt. Ein Gebiet, so gross wie 80 Fussballfelder, die bespielt werden wollen, führte Egli weiter aus und erwähnte die 15000 Arbeitsplätze, die das Sisslerfeld dereinst bieten könnte. Wo ein so grosses Arbeitsgebiet entsteht, gibt es zahlreiche Themengebiete, für die es noch Lösungen braucht. Daher sei es jetzt genau der richtige Zeitpunkt für die Gründung des Reallabors Sisslerfeld. Egli bezeichnete das Reallabor auch als einmalige Chance für den Kanton Aargau, eine Pionierarbeit, die unterstützt werden soll. «Das Raumschiff Sisslerfeld kann abheben, soll aber gleichzeitig auch die Bodenhaftung behalten.»

Mit an Bord dieses «Raumschiffes» ist auch die ETH Zürich. Deren Präsident Joël Mesot betonte wie sein Vorredner Egli, dass mit dem Reallabor Sisslerfeld ein wichtiges Zeichen gesetzt worden ist. Er freute sich auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Reale Fragestellungen
Was ein Reallabor genau ist und welche Ziele es verfolgt, erklärte am Dienstagabend Patrick Geiger, Münchwiler Gemeinderat. «Ein Reallabor nutzt eine bestehende Entwicklung und orientiert sich an realen Fragestellungen.» Dabei würden neue Wege im eben «realen» Umfeld ausprobiert. «Interessierte Arbeitsgruppen aus Hochschulen, Unternehmen und Gemeinden arbeiten zu diesem Zweck zusammen.» Und bilden wie im Falle Sisslerfeld einen Verein. In diesem sollen nun mit wissenschaftlicher Unterstützung Lösungen im Bereich der Energie- und Mobiliätswende gefunden werden.

Erfreut konnte Patrick Geiger berichten, dass bereits beim Thema Energie ein Projekt noch vor der Vereinsgründung begonnen hatte. «Ein Reallabor bietet die grosse Chance, dass neueste Erkenntnisse der Forschung in einem alltäglichen Setting getestet werden und die Unternehmen und Gemeinden auf diese Weise viel schneller praktische und gut umsetzbare Lösungsansätze erhalten», erklärte auch ETH-Zürich-Professorin Gabriela Hug, Co-Direktorin des NFS Automation.

Der Gründungsvertrag mit Statuten wurde von den Gemeindeund Verwaltungsvertretern der vier Sisslerfeld-Gemeinden Münchwilen, Eiken, Stein und Sisseln unterzeichnet. Erster Präsident des Vereins ist Patrick Geiger.

«Wir sind gespannt auf die ersten Ergebnisse. Ich wünsche mir, dass das Raumschiff Sisslerfeld zum Fliegen kommt», beendete Bruno Tüscher den formellen Teil und leitete zum Apéro über.


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