In der Weltspitze angekommen

  10.07.2025 Sport, Fricktal

Nach dem Gewinn ihrer ersten Goldmedaille am Challenge-Turnier (zweithöchste Kategorie) in Polen standen Marco Krattiger und der Möhliner Leo Dillier drei Tage später im Sand von Gstaad – und schlugen die Beachvolleyball-Weltmeister.

«Wir hatten gar keine Zeit zu realisieren und zu verarbeiten, dass wir unseren ersten gemeinsamen Turniersieg geschafft haben», sagt der Thurgauer Marco Krattiger. «Kurz nach der Siegerehrung sassen wir schon im Zug. Am Montag landeten wir in der Schweiz. Am Dienstag hatten wir schon das erste Training im Sand von Gstaad und mussten uns auf die nächsten Aufgaben einstellen. Zeit für Regeneration blieb fast keine, aber natürlich freuten wir uns, vor heimischem Publikum unser Können zu zeigen.»

Da das Turnier in Gstaad zur höchsten Kategorie «Elite 16» gehört, mussten sich die beiden zuerst in einem Qualifikationsspiel gegen das Schweizer Duo Métral/ Zandbergen beweisen. Mit einem 2:0-Sieg schafften sie aber den Sprung ins Hauptturnier.

Überragende Leistung in der Gruppenphase
Ihre ersten Gegner im starken und anhaltenden Gewitterregen waren die amtierenden Weltmeister aus Tschechien Perusic-Schweiner. Die Schweizer fanden trotz Nässe und Wind schnell ihren Rhythmus und überraschten ihre Gegner mit einem 21:19-Sieg im ersten Satz. Die Tschechen erholten sich aber rasch vom Schock und gewannen mit 21:14. Leo Dillier und Marco Krattiger machten darauf ihrem Spitznamen «Comeback-Boys» alle Ehre und steckten diese Niederlage weg. Im dritten Satz agierten sie wieder auf Augenhöhe mit Perusic-Schweiner und gewannen am Ende 15:12.

«Comeback-Boys» schlagen wieder zu
Im nächsten Gruppenspiel standen sie dem brasilianischen Team Evandro-Arthur gegenüber. Krattiger-Dillier spielten clever und sicherten sich den ersten Satz mit 21:19. Nun waren die Brasilianer gewarnt, schalteten einen Gang höher und gewannen mit 21:15. Der dritte Umgang startete für die Schweizer mit einem 4:6-Rückstand. Doch sie gaben nicht auf, erkämpften sich mit gezielten Blocks, spektakulären Verteidigungsaktionen und kraftvollen Angriffen Punkt für Punkt bis zum 13:13. Ein Service- und Angriff-Fehler der Brasilianer brachten am Ende den Matchgewinn für Krattiger-Dillier. Mit diesen beiden Siegen standen die beiden als Gruppensieger fest und qualifizierten sich direkt für die «Runde der besten 12».

Im Spiel gegen die jungen Schweden Hölting-Andersson machte sich die mentale und physische Belastung der letzten Tage und Wochen bemerkbar. Krattiger-Dillier hatten Mühe, ihr Spiel aufzuziehen und mussten sich in zwei Sätzen (16:21, 21:23) geschlagen geben. Sie beendeten das Turnier auf dem neunten Schlussrang. Der Möhliner Leo Dillier: «Wir sind glücklich, dass wir zwei der besten Teams der Welt besiegen konnten. Es hat richtig viel Schub gegeben, vor einer so grossen Zuschauerkulisse und vor heimischem Publikum zu spielen. Wir wollten schauen, wie weit wir im Turnier kommen. Dass wir die Gruppenphase überstehen, die Weltmeister schlagen und unter die besten 12 kommen, hätten wir nicht erwartet. Leider hat die Energie nicht für noch mehr gereicht. Nach diesen turbulenten Wochen waren die Batterien einfach leer. Trotzdem sind wir zufrieden mit unserem Auftritt und freuen uns auf die Europameisterschaft von 30. Juli bis 3. August in Düsseldorf.» (mgt)


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