«Ich freue mich auf die WM vor dem eigenen Publikum»
10.01.2024 Persönlich, Sport, SulzVon den Fricktaler Radsportlern hat der Sulzer Fabian Weiss die besten Aussichten, an den im September in Zürich statt findenden Rad-Weltmeisterschaften am Start zu stehen. Um für die WM-Saison 2024 gerüstet zu sein, ist Weiss schon jetzt voll im Training.
August ...
Von den Fricktaler Radsportlern hat der Sulzer Fabian Weiss die besten Aussichten, an den im September in Zürich statt findenden Rad-Weltmeisterschaften am Start zu stehen. Um für die WM-Saison 2024 gerüstet zu sein, ist Weiss schon jetzt voll im Training.
August Widmer
Über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel weilte der sein letztes Jahr als U-23-Fahrer in Angriff nehmende Weiss zu Hause in Sulz. Allerdings sass er da nicht rum und liess sich gehen. Vielmehr standen auch zu Hause Trainingseinheiten auf dem Programm: «Das Wetter gerade nach Weihnachten war ja zum Radfahren fast ideal. Am Morgen brauchte es mitunter einige Stunden, bis der Nebel weg war. Aber dann liessen die milden Temperaturen regelmässiges Training zu». Bereits in diesen Tagen geht es wieder für zweieinhalb Wochen nach Spanien. Ab dem 10. Februar wird bis zu den ersten Rennen im März weiter im Süden trainiert.
In der RS der Spitzensportler
Dass Fabian Weiss Ende Januar und anfangs Februar wieder zurück in die Schweiz kommt, liegt daran, dass der Sulzer derzeit in der Rekrutenschule steckt. Allerdings ist das keine «normale» Rekrutenschule, sondern die Rekrutenschule für Spitzensportler. Und diese «militärische Ausbildung» ist gemäss Weiss schon etwas speziell: «Die ersten Wochen hatten wir militärische Ausbildung. Aber seither zählen auch Renn- und Trainingstage als Militärtage». Diese Rekrutenschule, die, wenn nicht gerade irgendwo auf der Welt Trainings- oder Wettkämpfe anstehen, wird in Magglingen absolviert. Sie kann nur von Sportlern absolviert werden, die von ihren Verbänden dafür empfohlen werden. Das hat auch damit zu tun, dass die Verbände sich finanziell an den Kosten dieser Rekrutenschule beteiligen müssen. Im Falle von Fabian Weiss dauert die Rekrutenschule noch bis am 15. März.
Schweizermeistertitel vor eigenem Publikum
Im Rückblick auf die Saison 2023 ragt bei Fabian Weiss der Gewinn des Schweizermeistertitels im Zeitfahren in der Kategorie U-23 heraus. Es war dies der grösste Erfolg von Fabian Weiss in der vergangenen Saison. Er hatte den Titel des U- 23-Zeitfahrmeisters bereits 2022 in Steinmaur gewonnen und hoffte auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Speziell war, dass diese Titelverteidigung in Gansingen, sozusagen vor der eigenen Haustüre, stattfand: «Dass ich in meiner Heimat gewinnen konnte war schon speziell. Nicht nur, weil ich die Strecke gut kannte, sondern weil auch viele Leute, die mich kennen, vor Ort waren und mich anfeuerten». Besonders war für Weiss der Titelgewinn auch deshalb, weil er kurz vor der Zeitfahr-Meisterschaft an einem Rennen in Tschechien gestürzt war: «Ich brach mir zwar bei diesem Sturz nichts. Aber nachdem ich schon im Frühjahr einmal einen Sturz erlitten hatte, war das neuerliche Missgeschick für mich ein mentaler Rückschlag. Ich schaltete eine kurze Rennpause ein, in der ich mich intensiv für die Zeitfahr-Meisterschaft vorbereitete. Mit der erfolgreichen Titelverteidigung hat sich das ausgezahlt». Obwohl der Gewinn des Zeitfahr-Titels der Höhepunkt der Saison 2023 war, ist Fabian Weiss auch sonst mit dem verf lossenen Jahr zufrieden: «Ich konnte mich weiter verbessern und auch in Strassenrennen auf verschiedenen Terrains Fortschritte verzeichnen».
Letzte Saison als U-23-Fahrer
Fabian Weiss geht in seine letzte Saison als U-23-Fahrer. Er hofft, dass er sich nochmals steigern und dann für den Übertritt zu den Profis aufdrängen kann. Die Saison 2024 fährt Weiss wieder im Nachwuchsteam von «Tudor», dem Rennstall von Fabian Cancellara. «Ich gehöre in der Mannschaft, wo nebst mir noch sechs weitere Schweizer sind, inzwischen zu den Routiniers. Wenn ich mich in der Saison 2024 nochmals steigern kann, sollte der Übertritt zu den Profis im Jahr 2025 möglich sein», ist Fabian Weiss überzeugt. Dies, obwohl er das Trikot als Zeitfahr-Schweizermeister nur in reinen U-23-Rennen tragen kann. «In der Saison 2023 war das einzig beim Baby-Giro der Fall. Dieses Rennen war den U-23-Fahrern reserviert und beinhaltete auch ein Zeitfahren. Da konnte ich das Meistertrikot anziehen. Sonst gibt es leider keine reinen U-23-Zeitfahren». Fabian Weiss hofft, dass er im roten Trikot mit dem weissen Schweizerkreuz jedoch an der Weltmeisterschaft starten kann. Das Zeitfahren der Kategorie U-23 steht an der Weltmeisterschaft in Zürich am Montag, 23. September, auf dem Programm. «Vielleicht kommen dann ja auch wieder viele Fans aus dem Fricktal», schaut Fabian Weiss bereits jetzt auf diesen Höhepunkt der Saison 2024.