Nationales Vorzeigeobjekt seiner Bestimmung übergeben
Gegen hundert Personen nahmen am Samstag an der offiziellen Einweihung der Auenlandschaft Magdenerbach in der Ängi bei der Gerberschwelli zwischen Magden und Rheinfelden teil. Sie waren beeindruckt.
Willi Wenger
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Nationales Vorzeigeobjekt seiner Bestimmung übergeben
Gegen hundert Personen nahmen am Samstag an der offiziellen Einweihung der Auenlandschaft Magdenerbach in der Ängi bei der Gerberschwelli zwischen Magden und Rheinfelden teil. Sie waren beeindruckt.
Willi Wenger
Nur freudige Gesichter, soweit das Auge reichte, waren am Samstag in der Ängi auszumachen. Angesagt war die offizielle Einweihung der gut 800 Meter langen Auenlandschaft ab der Gemeindegrenze Magden und Rheinfelden. Entstanden ist ein einzigartiges, ein Vorzeigeobjekt, welches so landesweit nirgends zu finden ist. Projektleiter Rolf Gall von der Abteilung Landschaft und Gewässer im kantonalen Departement für Bau, Verkehr und Umwelt bezeichnete gegenüber der NFZ das Ganze als Pionierprojekt, bei welchem dem Magdenerbach der notwendige Gewässerraum zurückgegeben werden konnte. Der Rheinfelder Stadtammann Franco Mazzi sagte im Gespräch, dass es genial sei, dass es möglich war, hier so etwas zu realisieren. «Ich bin mehr als nur beeindruckt,» kommentierte dieser.
Herausragend für Flora und Fauna
Der Magdenerbach wurde im vergangenen Jahr zwischen Magden und Rheinfelden renauturiert. Die naturnahe Laufform in der Aue ist für Flora und Fauna herausragend. Es entstand dort ein lebendiger Bach mit einer um 80 Zentimeter angehobenen Bachsohle, die sicherstellt, dass der Grundwasserspiegel beziehungsweise die Grundwassermenge um 15 000 Kubikmeter ansteigen konnte. Gewässertypische Ausuferungen sowie auendynamische Prozesse wurden wieder möglich. «Das Ganze funktioniert bestens,» sagt Gall, der auch auf die zum Teil starken Regenfälle mit Überflutungen der vergangenen Woche hinwies. Dynamische Prozesse würden den Bachlauf, speziell im ersten Teil ab der Gerberschwelli, in diesem Sinne nachhaltig verändern, so der Projektleiter weiter.
Wertvolle Freiwilligenarbeit
Als örtliche Mitwirkende am Projekt zeichneten sich der Natur- und Vogelschutz Rheinfelden und der Natur- und Vogelschutzverein Magden aus. Sie stellten ihr Fachwissen zur Verfügung. Beide Vereine leisteten mit ihren Mitgliedern Hunderte Stunden unverzichtbarer Freiwilligenarbeit. Rheinfeldens Präsident Albi Wuhrmann nannte im Gespräch unter anderem den Bereich Artenförderung und die Tatsache, dass seine Mitglieder mit den Magdener Freunden das Gebiet in den vergangenen rund dreissig Jahren ebenfalls schon betreuten. Stephen Skillmann, der Vorsitzende des Magdener Naturschutzvereins, war es, der im Rahmen der Begrüssung ebenfalls nur lobende Worte fand. In seinem Rücken hörte man den «neuen» Magdenerbach, an dessen Ufer nunmehr Schwarzerlen und Weiden das Ufer stabilisieren und dereinst das Gebiet beschatten helfen, zum Vorteil der Bach-Lebewesen.
Ein kleiner Amazonas
Schliesslich hielt Projektleiter Rolf Gall fest, dass der Magdenerbach inskünftig «frischen Wind» in beide Gemeinden bringe. Er bezeichnete das um den Faktor dreieinhalb Mal vergrösserte Gebiet mit seinem um zwanzig Prozent längeren Bachlauf als kleinen Amazonas. «Das hier ist eine grüne Lunge für Magden und Rheinfelden».
Die ehemalige Landbesitzerin des Auen-Gebiets, die Feldschlösschen Getränke AG, welche das Land an den Kanton verkauft hatte, lud schliesslich zu einen Bierapéro in der Brauwelt ein. Dort würdigten nochmals mehrere Personen das Projekt und verdankten es.