Möhlin schreibt die ehemalige Praxis zur Miete aus
Im Januar hat die Gemeinde Möhlin für 2,65 Millionen Franken die Liegenschaft an der Poststrasse 9 gekauft. Jetzt wird das Gebäude zur Miete ausgeschrieben. Die Zuversicht ist gross, dass dort bald wieder ein Arzt ...
Möhlin schreibt die ehemalige Praxis zur Miete aus
Im Januar hat die Gemeinde Möhlin für 2,65 Millionen Franken die Liegenschaft an der Poststrasse 9 gekauft. Jetzt wird das Gebäude zur Miete ausgeschrieben. Die Zuversicht ist gross, dass dort bald wieder ein Arzt praktiziert und so einem Engpass entgegenwirkt.
Ronny Wittenwiler
Gemeindeammann Markus Fäs nimmt es vorweg: «Wir hoffen, die Vermietung im Sommer vollziehen zu können.» Den Grundstein für diese Hoffnung legte die Gemeindeversammlung vom 23. November: Mit grossem Mehr (bei sechs Nein-Stimmen) folgte der Souverän einem Antrag des Gemeinderats zum Kauf der Liegenschaft an der Poststrasse 9 für insgesamt 2,65 Millionen Franken. «Die Referendumsfrist ist unbenutzt abgelaufen, entsprechend konnten wir den Kauf im Januar vollziehen», sagt nun Gemeindeammann Fäs. Mit der erworbenen Liegenschaft hat die Gemeinde einen klaren Plan: Sie will diese an einen oder gleich mehrere Hausärzte vermieten (die NFZ berichtete).
Ausschreibung erfolgt demnächst
Interessenten diesbezüglich soll es bereits geben, wie Gemeindeammann Fäs auf Anfrage bestätigt. Trotzdem: «Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Praxis zunächst ausgeschrieben werden soll, um festzustellen, wie gross die Nachfrage überhaupt ist. Wir werden die bestehenden Interessenten aber auf jeden Fall kontaktieren.» Diese Ausschreibung der Liegenschaft wird nun in den nächsten zwei Wochen auf den gängigen Immobilienplattformen erfolgen.
Somit soll die Liegenschaft an der Poststrasse 9 wieder ihrer bisherigen Nutzung zugeführt werden, nachdem der vormalige Hausarzt, der dort praktizierte und als Eigentümer wohnte, anfangs 2023 überraschend verstarb. Dieser Umstand verschärfte den grundsätzlichen Hausärzte-Mangel zusätzlich. Durch den Tod des betreffenden Hausarztes seien viele Patienten «heimatlos» geworden, begründete der Gemeinderat die Kaufabsichten jener Immobilie – auch in Anbetracht der Tatsache, dass bisherige Praxen bereits überlastet seien. Die zentrale Lage der ehemaligen Arztpraxis, in Gehdistanz unter anderem zu Gemeindehaus, Post und Bank, dürfte ebenfalls bei den Überlegungen mitgespielt haben, dass der Gemeinderat den Kauf dem Souverän unterbreitet hatte. Es waren die Eltern des verstorbenen Hausarztes, die mit einem Verkaufsangebot an die Gemeinde herangetreten waren. Dass diese auf die Gemeinde zugekommen seien, bezeichnete Fäs als Glücksfall, allerdings nicht ohne zu betonen: Man wolle nicht einfach zufällig irgendwelche Liegenschaften kaufen; doch gebe es immer wieder welche, bei denen die Gemeinde ein Auge darauf habe.
Die ehemalige Arztpraxis ist so eine Liegenschaft. Aus ihr soll wieder eine solche Praxis werden. Bestenfalls bereits ab Sommer.