Mit Meilensteinen ist es so eine Sache. Aber Jérôme Kym aus Möhlin hat ohne Frage den nächsten in seiner Profikarriere erreicht. Und das Kapitel New York ist noch nicht zu Ende geschrieben.
Ronny Wittenwiler
Alles, aber wirklich alles, musste da raus. ...
Mit Meilensteinen ist es so eine Sache. Aber Jérôme Kym aus Möhlin hat ohne Frage den nächsten in seiner Profikarriere erreicht. Und das Kapitel New York ist noch nicht zu Ende geschrieben.
Ronny Wittenwiler
Alles, aber wirklich alles, musste da raus. Nach zwei Stunden und 52 Minuten ist es dieser Jubelschrei auf Platz Nummer 12. Er gehört dem Möhliner Jérôme Kym. Manchmal, direkt im Anschluss beim Interview mit einer Reporterin von SRF, wird er nach Worten suchen. Kein Wunder bei all dem, was gerade mit diesem Kym (ATP 175) wieder geschehen ist in dieser verrückten letzten Woche.
«Sowas noch nie erlebt»
Da ist zuerst der erstmalige Einzug in ein Hauptfeld an einem Grand-Slam-Turnier. Hatte Kym zuvor den Spanier Carlos Taberner (die Nummer 100 der Welt und gleichzeitig Nummer 3 der Quali-Setzliste) mit 7:6, 6:1 besiegt, danach den US-Amerikaner Michael Zheng (ATP 322) mit 6:3, 6:4, gewann er am Freitag auch die dritte und letzte Qualifikationsrunde gegen den Chinesen Yibing Wu (ATP 178), vor zwei Jahren immerhin die Nummer 54 der Welt. Und nun also das: Mit 6:3, 6:2, 3:6 und 7:6 gewinnt Kym am Sonntag sein Grand-Slam-Debüt gegen den US-Amerikaner Ethan Quinn (ATP 81). Souverän gestartet, liess sich Kym auch nach einem kurzzeitigen Hänger im dritten Satz nicht unterkriegen, fand zurück in die Spur und schrieb dann im hart umkämpften vierten Satz seine komplett verrückte Woche in Flushing Meadows zu Ende – im Tiebreak, mit dem zweiten verwerteten Matchball. «So kurz nach dem Sieg weiss ich noch gar nicht wirklich, was ich sagen soll. Und diese Stimmung hier, das ist der Wahnsinn. Sowas habe ich noch nie erlebt», sagte er gegenüber SRF. Und schob dann mit einem Schmunzeln
nach: «Klar sind die Amerikaner für ihren eigenen Spieler. Zum Glück habe ich noch zehn Schweizer oder mindestens zehn deutschsprachige Fans hier gehabt. Es ist geil.» Und morgen Mittwoch steht das nächste Kapitel dieser Wahnsinnsgeschichte auf dem Programm. Jérôme Kym trifft in der zweiten Runde an den US Open bereits auf den nächsten Amerikaner: Brandon Nakashima, Weltnummer 31. Wieder ein «Heimspiel» also für Kyms Gegner. Was soll’s – der Fricktaler fühlt sich in New York pudelwohl.