Freud und Leid an der Schule
16.01.2024 Aargau, SchuleEine überwiegende Mehrheit der an der Aargauer Volksschule tätigen Berufspersonen ist mit Freude bei der Arbeit. Es gibt aber auch ernstzunehmende Hinweise auf eine hohe Belastung.
Aufgrund eines Postulats betreffend einheitlichem und professionellem Ausbildungs- und ...
Eine überwiegende Mehrheit der an der Aargauer Volksschule tätigen Berufspersonen ist mit Freude bei der Arbeit. Es gibt aber auch ernstzunehmende Hinweise auf eine hohe Belastung.
Aufgrund eines Postulats betreffend einheitlichem und professionellem Ausbildungs- und Weiterbildungsprozess für Schulleiterinnen und Schulleiter gab das Departement BKS eine Studie und eine Befragung in Auftrag. Letztere befragte alle Berufspersonen an der Aargauer Volksschule zu den Themen Arbeitszufriedenheit, Belastung und Entlastung, Aus- und Weiterbildung sowie Arbeitsweise. Ziel dabei war, eine aussagekräftige Datengrundlage im Hinblick auf Massnahmen im Bereich Fachkräftemangel zu erlangen. Insgesamt beteiligten sich letzten Sommer 3582 Personen an dieser Befragung. Wie der Kanton mitteilt, zeigen die Befragungen grundsätzlich ein positives Bild der Situation der verschiedenen Berufspersonen an der Aargauer Volksschule. Über 90 Prozent der Befragten geben an, Freude an der Arbeit zu haben, und ein Grossteil fühlt sich vom Team wertgeschätzt. Auch wird das Verhältnis zur Schulleitung mehrheitlich positiv bewertet und die meisten Befragten sind mit ihrem Arbeitspensum zufrieden. Auch zeigen die Berufspersonen der Volksschule eine grosse Lernbereitschaft, eine grössere Weiterbildung anzugehen.
Hohe Belastung und geforderte Schulleitungen
Die beiden Studien zeigen aber auch, dass die Berufspersonen an der Volksschule einer erhöhten Belastung ausgesetzt sind. Beim Umgang mit Belastungssituationen spielt die Schulleitung eine wichtige Rolle: Über 80 Prozent der unterrichtenden Berufspersonen geben an, dass eine unterstützende Schulleitung für sie einen entlastenden Effekt hat. Diese Unterstützung stellt auch bereits beim Berufseinstieg für 86 Prozent der befragten Berufspersonen einen wichtigen Faktor der Arbeitszufriedenheit dar. Um dieser Rolle gerecht zu werden wünschen sich auch Schulleitungen mehr Unterstützung im Sinne von mehr personellen Ressourcen in der Administration (64 Prozent) und im Bereich der Qualitätssicherung und -entwicklung (53 Prozent). Das den Schulleitungen zur Verfügung stehende Pensum wird häufig als zu klein betrachtet. Die aus ungenügender Unterstützung resultierende Arbeitsbelastung hemmt tendenziell die Attraktivität des Berufs. Die interviewten Schulleitungen erachten es deshalb als sehr wichtig, dass die kommunale Schulführung, bestehend aus Schulleitung und den zuständigen Mitgliedern des Gemeinderats, in ihrer Führungsaufgabe unterstützt wird und ihr Zugang zu geeigneten Weiterbildungs- und Beratungsangeboten ermöglicht wird. Die Ergebnisse der Befragung entsprechen weitgehend den Rückmeldungen, welche dem BKS aus der Zusammenarbeit mit den Schulen bekannt sind. Zudem zeigen sie grosse Übereinstimmung mit Ergebnissen vergleichbarer Studien im In- und Ausland. Die Empfehlungen fordern eine Stärkung der Funktionen in der Volksschule: Die Lehrpersonen sind für den Bildungserfolg der Schüler der bedeutendste Faktor. Sie müssen sich auf das Unterrichten und die Beziehungsarbeit mit den Kindern fokussieren können. Dazu braucht es Entlastung im Schulalltag, beispielsweise durch spezialisierte Förderlehrpersonen, welche die enge Begleitung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen übernehmen. (nfz)